Eine Krankenpflegerin tippt auf einem Tablet.

Wie kann die Pflege von der Digitalisierung profitieren?

Die Digitalisierung in der Pflege kann viele Vorteile schaffen und muss deshalb vorangetrieben werden. Technische Innovationen können nicht nur Pflegekräfte und pflegende Angehörige in ihrer Arbeit entlasten – auch die Lebensqualität von Patient:innen kann durch digitale Technologien verbessert werden. 

Digitalisierung zur Entlastung von Pflegekräften

Schon heute gibt es eine Vielzahl an digitalen Lösungen, die den Alltag in der Pflege für Pflegekräfte deutlich vereinfachen könnten – würden sie nur in größerem Ausmaß eingesetzt und angewandt. Darunter fallen beispielsweise die digitale Pflegedokumentation, die es ermöglicht, Informationen schneller zu sammeln und abzurufen, die vernetzte Touren- und Einsatzplanung oder das digitale Wissensmanagement, um Wissensabfluss zu verhindern. Und, ja, auch Pflegeroboter, die einfache Aufgaben und Anwendungen, beispielsweise als Hebehilfen, erfüllen können, werden mancherorts schon eingesetzt.

Wichtig bei allen digitalen Anwendungen ist, diese gut in die Arbeitsabläufe der Pflegekräfte zu integrieren. Nur so können sie das Entlastungspotential für Pflegekräfte entfalten, auf ein effizienteres Arbeiten einzahlen und letztendlich auch dazu beitragen, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern. Für den richtigen Umgang mit den digitalen Technologien müssen Pflegekräfte zudem richtig geschult werden.

Soziale Teilhabe für Pflegebedürftige

Die Digitalisierung schafft zudem zusätzliche Möglichkeiten, auf die Bedürfnisse der Patient:innen einzugehen – dies wurde nicht zuletzt durch die Pandemie deutlich. Menschen, die in einem Pflege- oder Altenheim leben, können beispielsweise durch Tablets, Smartphones oder Computer auch virtuell an Veranstaltungen wie Gottesdiensten oder Seniorentreffs teilnehmen und in Kontakt mit ihren Angehörigen bleiben. Familienbesuche können mithilfe von Apps koordiniert werden, ohne dass Mitarbeiter zusätzlich belastet werden.

In Zukunft sollten mehr digitale Lösungen als Pflegehilfsmittel verschrieben werden und die digitale Kompetenz sowohl bei Pflegebedürftigen, als auch Angehörigen und natürlich Pflegekräften weiter gestärkt werden, um gemeinsam von diesen Innovationen zu profitieren. Ein entsprechendes Gesetz (Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege) wurde im Mai 2021 vom Bundestag verabschiedet und vom Bundesrat gebilligt.

Erste Schritte in die richtige Richtung

Auch wenn Deutschland in Sachen Digitalisierung hinterherhinkt, wurden schon erste Schritte unternommen, um die Digitalisierung in der Pflege voranzubringen:

  • Um die Arbeitgeber und Einrichtungen bei der Einführung digitaler Technologien zu unterstützen, stellt das Bundesgesundheitsminiserium finanzielle Unterstützung bereit. Diese Gelder können von Arbeitgebern in Form von Fördermitteln beantragt werden.
  • Im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege konzentrierte man sich zudem auf die Vernetzung der Leistungserbringer in der Telematikinfrastruktur. Die Telematikstruktur gewährleistet eine sichere Kommunikation im Gesundheitswesen. Es handelt sich dabei um ein geschlossenes Netz, das den Zugang nur für registrierte Nutzer:innen erlaubt, damit diese patientenbezogene Daten schnell und sicher austauschen können. Das spart Zeit, die bisher für administrative Prozesse und persönliche Nachfragen verloren geht.
  • Das Bundesgesundheitsministerium hat für die Einbindung der Pflege in die Telematikstruktur gesetzliche Regelungen beschlossen, die nun von den einzelnen Akteuren umgesetzt werden können. Zudem wird die Einbindung durch ein Modellprogramm unterstützt.
  • Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Telepflege dar. Durch Studien konnte das BMG herausfinden, dass durch Telepflege die Sicherheit und Qualität der häuslichen Pflege verbessert werden kann. Zudem kann durch Telepflege sowohl die Zufriedenheit von Pflegekräften, als auch die der Pflegebedürftigen und Angehörigen gesteigert werden. Als besonders erfolgsversprechend wurde in diesem Zusammenhang das Telemonitoring und Telekonsultationen identifiziert, weshalb diese Formen weiter befördert werden sollen.

Was die neue Regierung in Sachen Digitalisierung in der Pflege plant, ist noch nicht im vollen Ausmaß bekannt. Sicher ist jedoch: Sie will mit einer sich regelmäßig fortschreibenden Strategie einige Probleme im Gesundheitswesen angehen und auch genannte Handlungsfelder weiter vorantreiben. Unter anderem soll die Dokumentation digitalisiert, telemedizinische Angebote eingeführt und die Einführung der elektronischen Patientenakte und des E-Rezepts, beschleunigt werden.

 

Lösungsansätze und Maßnahmen

Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um Lösungen für diese Forderungen zu finden. Die gute Nachricht: Es gibt schon heute zahlreiche Maßnahmen und Lösungsansätze, die zur Verbesserung der Pflege in Deutschland beitragen. Erfahre mehr darüber:

 

Das Ansehen der Pflege verbessern

Wie kann das Ansehen der Pflege verbessert und das Berufsfeld weiterentwickelt werden?

→ Erfahre, wie das Bild der Pflege verbessert werden kann

 
Eine angemessene Personalausstattung schaffen

Wie kann die Zahl der Pflegekräfte in Deutschland erhöht werden?

→ Erfahre, wie eine bessere Personalausstattung gelingt