Ein Aspekt, der vielen Pflegekräften zu schaffen macht oder sogar in einigen Fällen ein Grund zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses sein kann, ist die Schichtarbeit. Die Einteilung in Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst kann allerdings den Schlafrhythmus ganz schön durcheinander bringen. Auch, wenn es häufig eine feste Gruppe von Pflegern gibt, die die Nachtdienst übernehmen, so sollte auch der Wechsel zwischen Früh- und Spätdienst nicht zu unterschätzen sein. Welche Strategien gibt es, um die zeitlichen Umstellungen zu meistern und für einen guten Schlaf zu sorgen?
Was passiert eigentlich, wenn man schläft?
Auch wenn man sich in einem entspannten Zustand befindet, arbeiten der Körper und die Psyche auf Hochtouren. Sobald es anfängt zu Dämmern, es langsam dunkel und Nacht wird, wird die Bildung des Schlafbotenstoffs Melatonin durch das fehlende Sonnenlicht gefördert, sodass der Körper in einen schläfrigen Zustand versetzt wird. Hinzu kommt, dass sich im Wachzustand im Laufe des Tages das Hormon Adenosin außerhalb der Nervenzellen ansammelt und das stress- und wachmachende Hormon Cortisol zurückdrängt. Dadurch wird man zusätzlich entspannter.
Schlaf setzt sich aus zwei Phasen zusammen: Zunächst erfolgt die Tiefschlaf-Phase. Hier werden Wachstumshormone ausgeschüttet und Stoffwechselprodukte, die sich über den Tag angehäuft haben, werden abgebaut. Das Immunsystem wird ebenfalls aktiviert, da es im Ruhezustand am besten arbeiten kann. Nicht umsonst sollte man sich bei einem geschwächten Immunsystem bzw. in einer Krankheitsphase viel Ruhe gönnen. Die Muskeln entspannen und der Magen-Darm-Trakt regeneriert sich. Danach erfolgt die Traumphase. Hier werden die Ereignisse des Tages verarbeitet. Das kann in Form eines Traumes passieren. Des Weiteren werden Informationen gefestigt. Oft wird vom „Lernen im Schlaf“ gesprochen. Schlaf bedeutet somit viel mehr als nur Erholung.
Man handelt zwar nicht bewusst, aber der Körper verarbeitet alles, was ihm am Tag begegnet ist und sorgt für Regeneration aller belasteten Körperstellen.