Etwa 255 000 Menschen im Jahr sind in Deutschland von einem Schlaganfall betroffen. Davon haben ca. 155 000 eine Spracheinschränkung oder können gar nicht mehr sprechen. Die Möglichkeiten der Patientinnen und Patienten, sich mitzuteilen, sind überschaubar. Die Logopädin Tina Hillebrecht und der Softwareentwickler Dennis Stritzke arbeiten an einer App, die den Betroffenen wieder eine Sprache geben und somit die Lebensqualität wieder steigern soll. Was steckt hinter “Eliah”?
Was passiert bei einem Schlaganfall?
Bei einem Schlaganfall kommt es zu einem plötzlich auftretenden, andauernden Funktionsausfall des Zentralnervensystems, aufgrund einer Störung der Blutversorgung des Gehirns, sodass Nervenzellen absterben. Je nachdem, an welcher Stelle die Minderdurchblutungen auftreten, kommt es zu motorischen, sprachlichen und/oder neuropsychologischen Defiziten. Am häufigsten treten motorische Einschränkungen auf. Dazu gehören beispielsweise Symptome wie Sprach- und Sehstörungen, Lähmungen, Gefühls- und Schluckstörungen. Häufig können diejenigen, deren Sprache ausfällt auch nicht mehr schreiben, da die Hirnzentren für Sprache und Motorik direkt nebeneinander liegen.
Die Idee hinter Eliah
Begonnen hat alles im Rahmen der Bachelor-Arbeit, die Tina Hillebrecht zum Thema „Kommunikative Hilfen für die Patienten mit Schlaganfall“ geschrieben hat. Ihr Partner, der Softwareentwickler Dennis Stritzke, fand die Arbeit und das Thema ebenfalls interessant, sodass sich nach und nach die Idee einer digitalen Lösung entwickelt hat. Die App soll Patienten mit einer durch einen Schlaganfall bedingten Sprachstörung eine Stimme geben. Ebenso gibt es Schlaganfallpatienten, die an ein Beatmungsgerät gebunden sind und deshalb ebenfalls sprachlich eingeschränkt sind. Auch sie soll die Eliah unterstützen. Nicht nur nach Schlaganfällen kann das Sprachzentrum gestört sein, auch bei folgenden Krankheiten oder nach folgenden Eingriffen, kann das Sprachzentrum beschädigt worden sein:
- Schädel-Hirn-Traumata
- Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Parkinson)
- Kehlkopfoperationen
- Luftröhrenschnitt
Leben mit Parkinson – Schließen sich Pflege und Selbsständigkeit aus?