Weiterbildung Nephrologie

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 12.04.2021

Pflege in der Nephrologie: So sieht die Weiterbildung aus

Diese Inhalte und Kosten erwarten dich

Viele medizinische Laien haben von der Nephrologie noch nie etwas gehört – der Fachbereich ist bei weitem nicht so bekannt wie zum Beispiel die Neurologie oder die Onkologie. Die Nephrologie ist als Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich vor allem mit Bluthochdruck und Nierenkrankheiten beschäftigt, ein ebenso wichtiger medizinischer Bereich. Wenn du bereits praktische Erfahrungen in diesem Fachbereich gesammelt hast und nun planst, langfristig in einer nephrologischen Abteilung zu arbeiten, dann interessierst du dich bestimmt dafür, einen Kurs zu absolvieren und so dein Wissen zu vertiefen. Mit einer Weiterbildung kannst du die Patienten noch besser betreuen und die Ärztinnen und Ärzte in der Behandlung unterstützen. Hier erfährst du alles, was du dazu wissen musst.

Die Organisation der Weiterbildung: Eine Zeit- und Geldfrage

Eine Weiterbildung in der Nephrologie dauert in der Regel zwei Jahre und besteht aus einem praktischen und theoretischen Teil, der in verschiedene Module aufgeteilt ist. Die Weiterbildung findet berufsbegleitend statt, du arbeitest also nebenbei wie gewohnt oder reduzierst deine Stunden auf Teilzeit, um dich besser auf die Inhalte konzentrieren zu können. Oftmals finden die Kurse in den Abendstunden oder am Wochenende statt, verschiedene Anbieter bzw. Weiterbildungsstätten setzen jedoch auch auf Blockunterricht, der tage- oder wochenweise abgehalten wird. 

Spreche dich vor deiner Anmeldung in jedem Fall mit deinem Arbeitgeber ab und kläre die Organisation und unter Umständen auch, ob eine finanzielle Unterstützung vonseiten deiner Einrichtung möglich ist. Denn die Kosten für deine Weiterbildung musst du in der Regel selbst stemmen. Dabei handelt es sich nicht gerade um eine kleine Investition: So musst du je nach Anbieter mit einem Preis im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich rechnen. Das kann sich für dich durchaus lohnen, da du durch dein neu erlangtes Wissen natürlich auch bei Gehaltsverhandlungen eine bessere Ausgangsposition hast oder gar leitende Positionen im Pflegebereich anstreben und so ein höheres Gehalt erzielen kannst.
 

Wie kann ein Arbeitgeber dich unterstützen?

Informiere dich hier über verschiedene Einrichtungen und wie sich dich mit Weiterbildungen, in gesundheitlichen Themen oder im Privatleben unterstützen können:

→ Pflegeeinrichtungen & Kliniken in Berlin
→ Pflegeeinrichtungen & Kliniken im Rheinland
→ Pflegeeinrichtungen & Kliniken in München
→ Pflegeeinrichtungen & Kliniken deutschlandweit

Das lernst du in der nephrologischen Pflege-Weiterbildung 

Bevor du deine Weiterbildung beginnst, hast du sehr wahrscheinlich schon Erfahrungen im nephrologischen Bereich gesammelt. Schließlich ist das auch oft eine Voraussetzung für die Aufnahme in dem Kurs. In diesem tauchst du allerdings noch viel tiefer in den Fachbereich ein und lernst Dinge, die in deiner Ausbildung nicht behandelt wurden. So besteht die Weiterbildung einerseits aus einem allgemeinen Teil, der in allen pflegerischen Weiterbildungen ähnlich ist, hauptsächlich wirst du dich aber intensiv mit konkreten Fragen der Nephrologie beschäftigen. Der Großteil der Anbieter für Weiterbildungen stützt sich inhaltlich und organisatorisch auf die Richtlinien der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Darauf solltest du auch achten, wenn du deinen Kurs wählst. 

Zu den Hauptthemen gehören im theoretischen Teil zum Beispiel:

  • Nephrologische Pflegeansätze
  • Demenz und psychische Erkrankungen in der Nephrologie
  • Behandlungen und Verfahren wie Hämodialyse und Peritonealdialyse sowie spezielle Hygieneaspekte
  • Der Umgang mit Gefäßzugängen
  • Spezial- und Akutverfahren
  • Die Pflege von Kindern in der Nephrologie
  • Die Begleitung von Patienten nach der Transplantation
  • Ernährungsberatung 
  • Pflege bei Diabetes
  • Therapie chronischer Wunden

Der praktische Teil hingegen findet in deiner eigenen Einrichtung statt und besteht darin, dass du sowohl in der chronischen Hämodialyse (320 Stunden) als auch in der nephrologischen und / oder diabetologischen Ambulanz (75 Stunden) mitarbeitest. Außerdem kannst du zwischen fünf weiteren Bereichen zwei auswählen, in denen du jeweils nochmal 75 Stunden mitarbeitest:

  • Transplantationsabteilung
  • Nephrologische und / oder diabetologische Station
  • Akut Dialyse und Spezialverfahren
  • Trainingsdialyse
  • Pädiatrische Nephrologie (die Mitarbeit hier ist Pflicht für Kinderkrankenpfleger)

In der Weiterbildung geht es nicht nur darum, dass du dir mehr Fachwissen aneignest, sondern auch darum, dass du den richtigen Umgang mit Patienten speziell im Bereich der Nephrologie kennenlernst. So lernst du zum Beispiel, bestimmte Pflegesituationen richtig einzuschätzen und entsprechend zu reagieren, oder auch mit den Patienten richtig zu kommunizieren und dich so auszudrücken, dass sie ihre Behandlung und deren Durchführung nachvollziehen und deine pflegerischen als auch die Anweisungen von Fachärzten gut umsetzen können. Auch ethische Grundsätze werden in der Weiterbildung behandelt – und wie du Konflikte vermeidest und in Konfliktsituationen reagierst. Du lernst, dein eigenes Handeln zu analysieren und zu hinterfragen und daraus wichtige Schlussfolgerungen abzuleiten und dich ständig weiterzuentwickeln. Alles in allem soll die Weiterbildung dich also nicht nur inhaltlich auf die Fachpflege in der Nephrologie vorbereiten, sondern auch deine Sozialkompetenzen stärken.
 

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Das sind die Voraussetzungen für die Weiterbildung 

Um eine Weiterbildung in der Nephrologie zu beginnen, musst du bereits eine Ausbildung zum Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger oder zum Altenpfleger abgeschlossen haben und über eine Berufserlaubnis verfügen. In den meisten Fällen ist außerdem eine Berufserfahrung von mindestens einem oder zwei Jahren in einem nephrologischen Bereich vorausgesetzt, auf die du aufbauen kannst. Nicht immer muss diese Praxiserfahrung jedoch komplett in der Nephrologie stattgefunden haben.


Eine Weiterbildung in der Nephrologie bringt dir nicht nur mehr Fachwissen und Fähigkeiten, sondern auch die Möglichkeit, beruflich aufzusteigen und mehr Aufgaben zu übernehmen. Du wirst mit deiner Spezialisierung mehr Verantwortung bekommen, sowohl für die Patienten als auch im Personalbereich – zum Beispiel kannst du neue Mitarbeiter einlernen oder Behandlungen und Therapien mit den Ärztinnen und Ärzten abstimmen. Auch wenn du auf der Karriereleiter nach oben steigen möchtest, lohnt sich eine Weiterbildung in der Pflege. Denn diese kann eine gute Basis für eine höhere Position mit Personalverantwortung sein und damit nicht nur noch mehr Herausforderungen, sondern auch mehr Gehalt mit sich bringen.
 

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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.