Aufgaben einer Stationsleitung

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 01.03.2021

Stationsleitung werden: Lohnende Herausforderung

So sieht der Tagesablauf einer Stationsleitung aus

Der Beruf der Pflegekraft fordert jeden Tag so einiges – Geduld, Stressresistenz, körperliche Fitness – das hält zum Glück viele nicht davon ab, mehr zu wollen. Einige Pflegekräfte haben den Wunsch, noch mehr Verantwortung zu übernehmen, ein Team zu leiten und es vielleicht sogar noch besser zu machen als die eigenen Vorgesetzten. Dieser Wunsch wird Wirklichkeit mit einer Weiterbildung zur Stationsleitung. Denn mit dieser Stelle bist du für die Leitung einer ganze Station zuständig und hast Verantwortung für ein Team, das du koordinierst und motivierst. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach und erfordert einiges an Einsatz. Wie genau er aussieht und was auf dich zukommt, wenn du es geschafft hast, erfährst du in diesem Artikel. 

Ein Tag im Leben einer Stationsleitung

Als Stationsleiterin oder Stationsleiter hast du ein vielfältiges Aufgabenfeld. Denn du hast einerseits Personalverantwortung, bist andererseits aber auch für organisatorische Themen sowie die Qualitätssicherung zuständig und koordinierst unterschiedliche pflegerische beziehungsweise medizinische Maßnahmen im Krankenhaus (oder als Wohnbereichsleitung in einer Pflegeeinrichtung). Beim Budget hast du ebenfalls ein Wörtchen mitzureden. Klingt alles sehr abstrakt? Wir haben dir diese theoretischen Aufgaben noch einmal in konkrete Tätigkeiten aufgeschlüsselt:

  • Du bist das Bindeglied zwischen der Einrichtungsleitung und deinem Team und sorgst für die Kommunikation und die Umsetzung der Vorgaben von oben
  • Dir unterliegt die Teamführung, was auch Mitarbeitergespräche mit Kollegen, Teammeetings und Personalentwicklung (zum Beispiel in Form von Weiterbildungen) einschließt
  • Du bist beteiligt am Einstellungsprozess und übernimmst die Einarbeitung neuer Mitarbeiter
  • Du erstellst den Dienstplan und teilst die Stationsmitarbeiter ein
  • Du kontrollierst die Qualität der Pflege auf deiner Station, zum Beispiel durch regelmäßige Pflegevisiten 
  • Du bringst neue Ideen mit und bleibst immer auf dem neusten Stand der Forschung in deinem Bereich, um aktuelle Standards umzusetzen
  • Du dokumentierst Abläufe und Behandlungen
  • Du kontrollierst die richtige Medikamentengabe und protokollierst den Bestand
  • Du koordinierst du Zusammenarbeit mit externen Ärzten oder Dienstleistern
  • Du hast ein offenes Ohr für Angehörige und deren Belange

Diese Qualifikationen musst du mitbringen

Ganz schön viele Aufgaben, oder? Damit du die täglichen Herausforderungen als Stationsleiterin oder Stationsleiter meistern kannst, musst du natürlich gut vorbereitet sein. Dazu gehören auf der einen Seite Erfahrung im Bereich Personalführung oder Projektmanagement – du solltest also schon einmal Verantwortung übernommen und deine Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben. Bringst du diese Voraussetzungen mit, dann musst du eine Weiterbildung besuchen, die in der Regel ein bis zwei Jahre dauert. Du kannst diese Weiterbildung in der Regel berufsbegleitend und im Fernstudium absolvieren und nebenbei zum Beispiel in Teilzeit arbeiten. 

Damit du dich überhaupt dafür qualifizierst, musst du eine abgeschlossene Ausbildung als Kranken- oder Gesundheitspfleger vorweisen können – inklusive mindestens zwei oder besser drei Jahren Berufserfahrung. Die Voraussetzungen variieren von Anbieter zu Anbieter. Bei einigen kann es zum Beispiel sein, dass du ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen musst. Informiere dich vorher genau sowohl über verschiedene Anbieter als auch über die Bestimmungen deines Bundeslandes, um böse Überraschungen zu vermeiden. 

Weiterbildungen für Pflegefachkräfte

Auch die Persönlichkeit ist wichtig: Diese Voraussetzungen brauchst du

In der Theorie klingt die Arbeit der Stationsleitung für viele reizvoll: Viele verschiedene Aufgaben, Führungsverantwortung, oftmals auch Ansehen und Respekt innerhalb der Einrichtung oder des Fachbereichs. Da kann man schon fast vergessen, dass es der Arbeitsalltag als Stationsleitung ganz schön in sich hat. Wenn du über eine Weiterbildung zur Pflegeleitung nachdenkst, solltest du deshalb auch die richtigen Charaktereigenschaften mitbringen, um deiner zukünftigen Rolle gerecht zu werden. 

Ein dickes Fell

Du wirst es niemals allen recht machen können – und das ist in Ordnung. Du solltest jedoch wissen, wie du mit negativen Erfahrungen umgehen kannst und im besten Fall in der Lage sein, nach Feierabend auch einmal abzuschalten. Zudem kommt als Stationsleitung eine hohe Arbeitsbelastung auf dich zu. Daran bist du als Pflegekraft wahrscheinlich schon gewohnt. Nun kommt jedoch noch hinzu, dass du nicht nur Verantwortung für deine Patienten, sondern zusätzlich auch noch für deine Mitarbeiter übernehmen musst. Um mit dieser doppelten Verantwortung richtig umzugehen, solltest du einiges an Selbstbewusstsein sowie Durchsetzungsvermögen mitbringen. Zudem fordert die Arbeit der Stationsleitung ein gutes Organisationstalent. Du wirst einige Aufgaben jonglieren müssen und darfst dabei nichts aus den Augen verlieren. 

Kommunikationsfähigkeit

Aber genug von Belastung und Druck: Als Stationsleitung arbeitest du vorwiegend mit Menschen zusammen. Damit du hier kleine und große Erfolge feiern kannst, brauchst du eine gute Kommunikationsfähigkeit, damit dein Team deine Anweisungen gut umsetzen kann und du gut auf Wünsche, Sorgen, aber auch Kritik deiner Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörigen eingehen kannst. Dazu gehört auch eine gute Portion Empathie und Einfühlungsvermögen.

Jüdisches Krankenhaus Berlin
undefined

Jüdisches Krankenhaus Berlin

Womit überzeugt dich dieser Arbeitgeber?

Wie viel du als Stationsleitung verdienen kannst

Die Arbeit als Stationsleitung kann sich, vor allem im Vergleich zu der als Pflegekraft, finanziell durchaus lohnen. So liegt das Durchschnittsgehalt in ganz Deutschland bei etwa 42.000 € pro Jahr, kann aber je nach Bundesland, Arbeitgeber, Erfahrung und Verhandlungsgeschick deutlich niedriger oder höher ausfallen. In Ostdeutschland verdienst du generell weniger als in Westdeutschland und auch dein Einstiegsgehalt wird in der Regel unter dem Durchschnitt liegen und sich erst im Laufe der Zeit erhöhen. 


Der Beruf der Stationsleitung bietet spannende Möglichkeiten für Pflegekräfte, die sich weiterentwickeln und Karriere machen möchten. Der Job ist anspruchsvoll, vor allem aber abwechslungsreich und bringt jeden Tag neue Überraschungen mit sich. Von dir ist also einiges an Flexibilität gefragt, um die ständig neuen kleinen und großen Herausforderungen zu meistern. Möchtest du dich als Stationsleiterin oder Stationsleiter noch weiterbilden, gibt es dazu natürlich einige Möglichkeiten. So sind Kurse in den Bereichen Qualitätsmanagement, Pflegedokumentation oder Mitarbeiterführung beliebt, hilfreich können auch Fortbildungen zu den Themen Betriebswirtschaft, Rechnungswesen sein. Viele Stationsleitungen entscheiden sich zusätzlich für ein Studium im Pflegebereich, wenn sie noch höhere Positionen in ihrer Einrichtung anstreben oder ihre Kenntnisse vertiefen möchten. 
 

Laura Hörner-author-avatar-image
Mehr Informationen zum oder zur Autor:in
Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.