Bei den einen ist es der letzte Tropfen während der Pandemie, der das Fass zum Überlaufen bringt, bei den anderen ein langer Prozess, der schließlich dazu führt, dass sie sich für eine Kündigung entscheiden. Pflegekräfte befinden sich in Deutschland in der privilegierten Situation (wenn man es so sehen möchte), begehrte Fachkräfte zu sein. Wer kündigt, kann sich also relativ sicher sein, bald wieder eine neue Stelle zu bekommen. Tatsächlich weist die Branche besonders in arbeitsintensiven Bereichen und vor allem bei jüngeren Fachkräften eine vergleichsweise hohe Fluktuation auf – und auch eine hohe Anzahl an Pflegerinnen und Pflegern, die den Beruf ganz hinter sich lassen. Aber aus welchem Grund kündigen Arbeitnehmer in der Pflege eigentlich am häufigsten?
1. Die Chefs und die Kollegen
Viele Arbeitnehmer:innen kündigen wegen eines schlechten Führungsverhaltens oder persönlichen Problemen mit der Chefin oder dem Chef. Auch in der Pflegebranche kann es oft vorkommen, dass man sich mit den Vorgesetzten mal in die Haare kriegt. Lassen sich die Differenzen nicht überwinden, dann ist das ein legitimer Kündigungsgrund. Denn schließlich musst du dich bei der Arbeit ständig nach deinem Chef und dessen Launen richten. Wenn eine neutrale und ehrliche Kommunikation nicht mehr möglich ist, dann ist das Arbeitsverhältnis ruiniert. Das gilt natürlich nicht nur für die Vorgesetzten, sondern auch für die Kolleginnen und Kollegen. Wird man mit den anderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einfach nicht warm oder von ihnen sogar ausgegrenzt, dann muss für die meisten ein neuer Job her.
2. Das Gehalt passt nicht
Ein heiß diskutiertes Thema auch in der Pflege: Wenn das Gehalt in keinem Verhältnis zur Leistung steht, dann hat der Job – auch wenn du sonst zufrieden bist – einen bitteren Beigeschmack. Leider zeichnet sich in diese Hinsicht trotz großer Versprechungen aus der Politik noch immer keine spürbare Besserung ab. Besser bezahlte Alternativen sind im Pflegebereich also oft rar.
3. Ein besseres Angebot
Dennoch kommt es vor, dass ein anderer Arbeitgeber einfach mehr bietet. Das muss nicht einmal finanziell sein, sondern kann auch eine bessere Stelle, Sonderleistungen, eine bessere Work-Life-Balance oder spannendere Aufgaben bedeuten, die dein Berufsleben verbessern. Pflegefachkräfte werden laufend gesucht – möglich also, dass du in einer anderen Einrichtung ein besseres Angebot erhältst und deshalb deinen Job kündigst.