Interview Auszubildende

Anna Lucht

Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im ersten Ausbildungsjahr

  1. So bin ich zum Kreiskrankenhaus Prignitz gekommen
    Dass ich mich für das Kreiskrankenhaus Prignitz entschieden habe, hat viele Gründe. Das Kreiskrankenhaus Prignitz bringt viele positive Aspekte für mich mit. Viele meiner Freunde und Bekannten lernen bzw. arbeiten dort. Der Arbeitsplatz liegt dicht in der Nähe von meinem Zuhause und somit brauchte ich die Prignitz nicht verlassen. Ich kann somit in meiner gewohnten Umgebung bleiben.
    Ein großer positiver Aspekt ist, dass die Schule, sowie das Krankenhaus, beide in Perleberg liegen und somit eng zusammen arbeiten können und man nicht pendeln muss.
    Das Kreiskrankenhaus bietet viele verschiedene Fachbereiche in denen man als Schüler einen guten Einblick bekommen kann. Das Lehrerteam, sowie die Praxisanleiter und Fachkräfte, stehen einem immer zur Seite und versuchen uns Schüler bestmöglich zu unterstützen. Selbst wenn sehr viel auf den Stationen zutun ist, geben die Anleiter sich größte Mühe, uns trotzdem bestmöglich anzulernen.
     
  2. Besonders an der Arbeit im Kreiskrankenhaus Prignitz schätze ich:
    Besonders am Kreiskrankenhaus schätze ich die Standortnähe zwischen Krankenhaus und Schule und die gute Zusammenarbeit zwischen ihnen. Im Kreiskrankenhaus wird man auch als Schüler nicht nur für die Hilfsarbeiten eingesetzt. Die Fachkräfte und Lehrkräfte unterstützen einen zielorientiert und versuchen uns, je nach Leistungsniveau entsprechend, zu fördern.
     
  3. So erkläre ich meinen Job meinen Freunden oder meiner Familie:
    Diese Frage ist schwierig zu beantworten, denn dabei kommt es darauf an, wie die jeweiligen Leute mir und meinem Beruf gegenüber stehen. Für einige ist eine Pflegekraft nur „der Laufbursche für Arzt & Patient“. Diesen Leuten versuche ich, so gut wie möglich, zu erläutern, wie umfang- und fassettenreich mein Beruf eigentlich ist. Grundsätzlich würde ich aber jedem, der gern mit Menschen arbeitet & auch mit Krisensituationen umgehen kann, jeder Zeit dazu raten, in die Pflege zu gehen.
     
  4. Gute Pflege bedeutet für mich.
    Gute Pflege bedeutet für mich, dass am Ende des Tages Patient und Pflegekraft mit einem Lächeln den Tag beenden können. Gute Pflege bedeutet, dass man die anderen Menschen genauso pflegt, wie man selbst glücklich darüber wäre. Gute Pflege bedeutet für mich, dass man das bestmögliche Pflegeziel in Kooperation und Absprache mit dem Patienten erreicht.
     
  5. Mein Ausgleich zum Arbeitstag besteht vor allem in:
    Mein Ausgleich zur Arbeit besteht darin zum Sport zu gehen, mit meinem Hund laufen zu gehen und viel Zeit mit meinem Freund, meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen.
     
  6. Das Skurrilste, was mir bisher im Beruf passiert ist, ist:
    Das Skurrilste was mir in diesem Beruf passiert ist, ist bisher eine Konversation beim Waschen gewesen, zwischen mir und einem Patienten. Der Patient hatte einen vergrößerten Hoden und machte darauf kurz vor dem Waschen des Intimbereichs aufmerksam. Ich habe das sportlich und mit Humor genommen, um den für mich doch recht komischen Moment so normal und entspannt wie möglich zu überstehen.
     
  7. Das ist das schönste Kompliment, das ich bisher aus dem Kollegium oder dem Patientenkreis erhalten habe:
    Es gab schon viele Komplimente über die ich mich sehr gefreut habe. Viele nette Nebenbemerkungen, ganz viel Banales, aber dennoch Schönes. Das schönste Kompliment von einem Patienten war: „Wären Sie nicht gewesen und hätten mich so unterstützt, dann würde ich jetzt immer noch im Rollstuhl sitzen. Nur dank Ihnen kann ich wieder gehen. Sie sind die beste Schülerin & werden sicher auch die beste Schwester!“ Vom Kollegium her waren die schönste Komplimente: „Danke für die schöne Zusammenarbeit, ich freu mich schon, wenn du nächsten Monat wieder zurück zu uns kommst.“  „Das hier wird doch definitiv deine Prüfungsstation, da gibt es doch gar keine Überlegungen, dann kann ich dir hier noch viel zeigen und dich bestmöglich fördern.“ Oder auch: „Zeigen Sie doch mal was in Ihnen steckt &was Sie können! Denn Sie sind bereits sehr gut und sehr weit für das 1. Ausbildungsjahr!“; „Und Sie, Sie sind schon Schwester oder 3. Ausbildungsjahr? Fürs 1. Ausbildungsjahr arbeiten Sie aber auch schon sehr strukturiert und ordentlich. Ich freue mich schon, wenn Sie zu uns kommen.“
     
  8. Dieses Klischee über die Ausbildung in der Pflege stimmt ein bisschen:
    Das Klischee, dass die Ausbildung sehr anspruchsvoll ist und dass man viel Zeit investieren muss, stimmt definitiv.
     
  9. Dieses Klischee über die Ausbildung in der Pflege stimmt nicht:
    Das Klischee, dass man in den Ausbildungsjahren nur „der Depp vom Dienst“ ist und nur unangenehme Aufgaben übernehmen muss (die meistens mit Stuhlgang zu tun haben), stimmt absolut nicht.
     
  10. So würde ich das Leben in Perleberg in drei Worten beschreiben:
    Drei Worte über das Leben in Perleberg:  ruhig, familiär, behütet
     
  11. Diese Einschränkungen bringt der Job mit sich:
    Die Ausbildung bringt viele positive Aspekte mit sich, allerdings auch einige negative Einschränkungen. Menschen, die nichts mit dem Krankenhaus zu schaffen haben, verstehen oft nicht, warum man plötzlich so wenig/weniger Zeit hat oder warum man das dritte Mal infolge am Wochenende absagt.
     
  12. Neue Mitarbeiter/innen sollten diese Eigenschaften unbedingt mitbringen:
    Neue Mitarbeiter sollten Empathie besitzen, sie sollten kommunikativ sein, Lust haben zu arbeiten und zu lernen. Sie sollten die Bereitschaft besitzen sich täglich fordern und fördern zu lassen.  Sie sollten offen sein neue Kontakte zu knüpfen und Freude daran haben, Menschen zu helfen. Die neuen Mitarbeiter sollten auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Reife mitbringen, um mit schwierigen Situationen gut umgehen zu können. Man sollte mindestens eine Vertrauensperson haben, um den Berufsalltag verarbeiten zu können.
     
  13. Als Team sind wir besonders stolz auf:
    Als Team sind wir besonders stolz, wenn ein Patient das Krankenhaus wieder „gesund“ verlässt und sich bei uns in der Behandlung/Betreuung wohlgefühlt hat und dieses zum Ausdruck bringt.
     
  14. Diese drei Sachen würde ich an einem freien Wochenende auf eine einsame Insel mitnehmen:
    Eine Wasserflasche, eine Decke und Schokoriegel.