Gehälter in der Pflege

Aktuell gibt es für die Pflegebranche und die Altenpflege leider keinen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag. Die Gehälter können je nach geltendem Tarifvertrag schwanken. 

In der Pflege gibt es eine Vielzahl verschiedener Arbeitgeber und Träger, die für unterschiedliche Pflegekräfte zuständig sind. Gewerkschaften, wie beispielsweise die ver.di, müssen sich demnach für die Vereinbarung von Tarifverträgen mit vielen unterschiedlichen Stellen und Ansprechpartnern auseinandersetzen – das verkompliziert es, allgemeingültige Regeln zu schaffen und diese in einem Tarifvertrag durchzusetzen.

Zudem gibt es auch kirchliche Sonderregelungen, auf die die kirchlichen Träger nicht verzichten wollen. Dennoch versuchen die Gewerkschaften, sich auch mit diesen zu einigen – immerhin ist die Kirche einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Pflege. Ein Tarifvertrag und flächendeckend gültige Regelungen für Pflegekräfte sind deshalb auch nur im Dialog mit den Wohlfahrtsverbänden und Kirchen vorstellbar.

In einem Tarifvertrag werden arbeitsrechtlich relevante Fragestellungen geregelt. Ein Tarifvertrag regelt also, unter welchen Bedingungen ein Arbeitsverhältnis zustande kommt, wie es abläuft und wie es wieder beendet werden kann. Hierbei spielen beispielsweise Themen wie Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen oder das Gehalt eine wichtige Rolle. Neben grundlegenden Punkten gehören in einen Tarifvertrag auch Details wie der Urlaubsanspruch von Mitarbeiter:innen oder der Anspruch auf Sonderzahlungen.

Ein Tarifvertrag bietet sowohl Vorteile für Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen: Beide Seiten haben Planungssicherheit und können darauf bauen, dass getroffene Vereinbarungen auch eingehalten werden – denn sollte das nicht der Fall sein, können die Konfliktparteien ihre im Tarifvertrag definierten Rechte geltend machen.

Da Entgelt- bzw. Gehaltstarifverträge meist eine kurze Laufzeit haben, musst du dich als Arbeitnehmer:in immer wieder um bessere Konditionen einsetzen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass du deine persönlichen Stärken nicht unbedingt ausspielen kannst, um individuelle Konditionen zu verhandeln. Für fachlich sehr gut ausgebildete Arbeitnehmer:innen kann das zu finanziellen Einbußen führen, da auch sie an die allgemeinverbindlichen Löhne gebunden sind.

Nein, nicht in allen Einrichtungen gelten Tarifverträge. In privaten Einrichtungen wird das Gehalt häufig frei verhandelt. Viele Arbeitgeber orientieren sich jedoch auch am Gehalt des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes (TVöD) oder dem der Länder (TV-L).

Nein, der Lohn unterscheidet sich nicht nur zwischen den einzelnen Berufsgruppen, sondern auch von Bundesland zu Bundesland. 

Bei kirchlichen Trägern ist es für gewöhnlich so, dass du die Glaubensgrundsätze der Einrichtung teilen oder zumindest akzeptieren musst. Auch Homosexualität könnte bei einigen Trägern leider ein Thema sein. Informiere dich am besten bei der jeweiligen Einrichtung darüber, wie die Regeln aussehen.