Waschen, anziehen, Medikamente verabreichen, Bettwäsche wechseln, die Sorgen anhören – und das alles in einem engen, vorgegebenen Zeitfenster: Die Arbeit in der Pflege ist sehr anspruchsvoll. Die Fachkräfte müssen vielen körperlichen und psychischen Belastungen standhalten, die zum Stress in der Pflege beitragen. Und sich in weiteren Beschwerden manifestieren: Pflegekräfte in Heimen, Kliniken und ambulanten Pflegedienste klagen über körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen, Migräne und Schlafstörungen. Auch psychische Symptome wie Nervosität, Niedergeschlagenheit oder Ängste können die Folge sein, wenn es zu keinem wirkungsvollen Stressabbau in der Pflege kommt. Hier bekommst du Tipps, was du tun kannst, damit es gar nicht erst soweit kommt.
Wie entsteht Stress?
Wichtig ist es erst einmal, Stress zu verstehen. Er entsteht, wenn wir durch Stressoren belastet werden, meist über einen längeren Zeitraum. Stress empfinden wir erst als negativ, wenn er häufig oder dauerhaft auftritt und körperlich und/oder psychisch nicht kompensiert werden kann. Das löst Gefühle von Unwohlsein und Überforderung aus. Das trifft besonders zu, wenn der subjektive Eindruck entsteht, keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation zu haben.
Welche Faktoren können Stress auslösen?
Grundsätzlich zählt die Psychologie vier Arten von Stressoren auf:
- Körperliche (zum Beispiel die hohe Belastung der Wirbelsäule beim schweren Heben),
- Physikalische (zum Beispiel Lärm),
- Soziale (zum Beispiel zwischenmenschliche Konflikte) und
- Leistungsstressoren (zum Beispiel hoher Zeitdruck).
Vielen Pflegefachkräften macht vor allem der hohe Zeitdruck zu schaffen, verbunden mit dem Gefühl, nicht genügend Zeit für den einzelnen Patienten oder Kunden zu haben. Auch die Schichtarbeit stellt eine besondere Herausforderung für das körperliche und seelische Wohlbefinden dar – zum einen, weil Nachtschichten gegen die „innere Uhr“ sind. Zum anderen, weil weniger Zeit für Partnerschaft, Hobbys, Familie etc. bleibt.