Das Buzzword Achtsamkeit ist in vieler Munde. Doch weißt du, was es bedeutet und was es dir bringen kann – vor allem für deine Arbeit in der Pflege? Wir geben dir Tipps und Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag, mit denen du von Autopilot auf Bewusstheit umschaltest.
Schon seit einigen Jahren ein Buzzword: Achtsamkeit. Sicherlich ist es dir auch schon mal begegnet. Doch hast du dich schon mal gefragt, was es bedeutet? Ganz besonders für dich und bei deiner Arbeit in der Pflege?
Wenn du dich öfters in einem Zustand wiederfindest, in dem so manches im Pflegealltag schief geht und dir die ersehnte Ruhe und innere Zufriedenheit durch die Finger zu gleiten scheinen – dann könnte das Konzept der Achtsamkeit dir helfen.
Definition Achtsamkeit
Das Konzept der Achtsamkeit ist nicht neu, sondern im Gegenteil in Fernost schon lange verbreitet. Eine Wurzel ist die buddhistische Lehre und Meditationspraxis. Nicht immer kann es klar gefasst werden; auch in unserer westlichen Welt gibt unterschiedliche Definitionen von Achtsamkeit. Für den US-amerikanischen Molekularbiologen und Achtsamkeitstrainer Jon Kabat-Zinn, der das Konzept aus der fernöstlichen in die westliche Welt brachte, ist Achtsamkeit (engl. Mindfulness) ein bestimmter Zustand der Aufmerksamkeit, die
- absichtsvoll ist,
- sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und
- nicht wertet.
Dabei ist der Geist (englisch „Mind“) wachsam und nimmt wahr, was gerade geschieht – und vor allem auch, welche Gedanken im Kopf umherschwirren.
Wenn die Gedanken Karussell fahren
Das Gegenteil von Achtsamkeit ist, sozusagen auf Autopilot durch die Welt und das Leben zu gehen: Wir denken, arbeiten, essen, fahren Auto oder Rad, ohne uns bewusst zu sein, was wir tun und wie wir es tun. Vor allem die Gedanken kreisen ständig und beschäftigen sich mit der Vergangenheit oder der Zukunft statt mit dem gegenwärtigen Moment. „Habe ich das Licht ausgeschaltet, als ich vorhin die Wohnung verlassen habe?“ „Nach der Arbeit muss ich einkaufen gehen. Was soll ich nur kochen?“ – Sicherlich kennst du solche Gedanken wie diese zur Genüge.
Auch bei der Arbeit in der Pflege kann es vorkommen, dass du gedanklich ganz woanders bist als zum Beispiel dabei, die Medikamente vorzubereiten oder einen Verband zu wechseln.
Was ist daran so ungünstig?
Nun, wenn du mit den Gedanken woanders als im Hier und Jetzt bist, können sich leichter Fehler einschleichen. Außerdem bist du vielleicht weniger empathisch deinen Klienten gegenüber, weil deine Aufmerksamkeit nicht bei ihnen ist. Auch für dich selbst kann das ständige Gedankenkarussell von Nachteil sein. Das merkst du spätestens, wenn du im Bett liegst und deshalb nicht zur Ruhe kommst. Schlechter Schlaf wirkt sich wiederum negativ auf deine Arbeit in der Pflege aus.
Mehr Achtsamkeit im Alltag kann also sowohl in der Pflege als auch für dein persönliches Wohlgefühl hilfreich sein. Mit regelmäßigem Üben und den richtigen Tipps kannst du die Fähigkeit, deine Aufmerksamkeit voll und ganz auf den gegenwärtigen Moment zu richten, erlernen.