Der Case Manager bzw. die Case Managerin ist zwar in der Pflege tätig, ist aber keine Pflegekraft – stattdessen kümmert er oder sie sich um die übergeordnete Organisation und Koordination in bestimmten Pflegefällen. Da das Berufsbild noch relativ neu ist, haben viele keine genaue Vorstellung davon, was es damit auf sich hat. Um diese Wissenslücke zu schließen, erklären wir dir genau, was Case Management ist, wo Case Management in der Pflege gebraucht wird und wie auch du mit einer Case-Manager-Weiterbildung diesen Beruf ergreifen kannst.
Case Management: Definition & Aufgaben
Der Beruf des Case Managers bzw. der Case Managerin kommt aus den USA und wird hierzulande oftmals mit dem des Pflegeberaters bzw. Pflegeberaterin verglichen, auch wenn das neue Berufsbild ein breiteres Verantwortungsspektrum umfasst. Die Aufgaben des Case Managements sind allgemein gesprochen die Optimierungen der Hilfsleistungen – das bedeutet, dass ein:e Case Manager:in die Pflege von Patient:innen koordiniert. Er oder sie hat einen bestimmten Pflegefall („Case“) und versucht, für diesen die idealen Ressourcen zusammenzustellen. So arbeitet der/die Case Manager:in im Krankenhaus oder in anderen Pflegeeinrichtungen mit Ärzt:innen, Pflegekräften, Therapeut:innen und weiteren medizinischen und sozialen Dienstleister:innen zusammen, um die ideale Versorgung des Patienten oder der Patientin, aber auch größeren Gruppen von Pflegebedürftigen sicherzustellen. Schnittstellen kann es ebenfalls mit IT-Abteilungen und dem Medizincontrolling geben.
Zusätzlich übernimmt der/die Case Manager:in die Aufgaben eines klassischen Pflegeberaters: Er steht den Patient:innen beratend zur Seite und informiert diese ausführlich über ihre Möglichkeiten.
Warum wird Case Management in der Pflege benötigt?
Was unter Case und Care Management verstanden wird, ist nun klar – doch wozu gibt es eigentlich Case Management Jobs in Pflegeeinrichtungen? Auf diese Frage gibt es nicht nur eine einzige Antwort, denn Case Management im Gesundheitswesen hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen sorgt der Case Manager natürlich dafür, dass die Patient:innen eine passende Versorgung erhalten. Er trägt also einen wichtigen Teil zur Pflegequalität bei und verbessert so die Zufriedenheit, aber natürlich auch die Gesundheit der Pflegebedürftigen nicht nur während, sondern auch nach ihres Aufenthaltes in der Einrichtung – zum Beispiel durch die Organisation von Rehabilitationsmaßnahmen. Durch eine bessere Koordination der Pflege steigt auch die Zufriedenheit aller Beteiligten wie der Pflegekräfte oder der Ärzt:innen.
Selbstverständlich hat auch der Arbeitgeber etwas von der Arbeit seiner Fallmanager und Fallmanagerinnen. Case Management im Krankenhaus verbessert die Pflege und sorgt damit direkt und indirekt auch für sinkende Kosten. Umso gezielter und fallgerechter die Patient:innen versorgt werden, desto schneller können sie wieder entlassen werden – und verursachen so weniger Kosten. Zudem sorgt der Case Manager bzw. die Case Managerin dafür, dass die Kapazitäten der Einrichtung optimal ausgelastet sind. Die Ziele des Case Managements sind also nicht nur eine Verbesserung der Pflegequalität, sondern auch eine Kostenoptimierung der Einrichtung.