Zeitmangel, Fachkräftemangel und immer mehr Arbeit. In vielen Berufen, insbesondere im Pflegebereich, ist sehr viel Arbeit zu leisten. Sowohl psychisch als auch physisch kommen Arbeitnehmer immer häufiger an ihre persönlichen Belastungsgrenzen im Job. Jeder weiß: Wenn es einem selbst nicht gut geht, kann man andere nicht gut versorgen. Die Gedanken sind nicht ganz bei der Arbeit, man fühlt sich müde und schlapp und die Motivation nimmt ab, weil man weiß, dass die Arbeitsbedingungen und das -pensum in nächster Zeit nicht besser werden. Dementsprechend schleichen sich Fehler bei der Ausführung der Arbeit ein. Man gefährdet damit nicht nur sich, sondern auch andere, vor allem, wenn man Pflegebedürftige zu versorgen hat. Was viele nicht wissen: In so einem Fall kann und muss man eine Überlastungsanzeige schreiben.
Überlastungsanzeige-Was genau dahintersteckt
Eine Überlastungsanzeige wird dann gestellt, wenn Sach- und/oder Personenschäden durch Beschäftigte entstehen oder die Gefahr von aufkommenden Schäden aufgrund Überforderung des Personals erhöht ist. Sie wird dem Arbeitgeber gestellt, um sowohl den Eigenschutz als auch den Schutz anderer nicht zu gefährden.
Die Überlastungsanzeige soll den Arbeitgeber dazu anregen, Maßnahmen einzuleiten, die die Arbeitsbedingungen und somit den Zustand des Personals und die allgemeine Ausführung der Arbeit verbessern.
Der Kern liegt also darin, dem Vorgesetzten bzw. Arbeitgeber zu verdeutlichen, dass eine ordnungsgemäße Arbeitserfüllung in bestimmten Situationen nicht erfüllbar ist und die damit einhergehenden Schäden aufzuführen.
Umstände so präzise wie möglich beschreiben
Die Überlastungsanzeige sollte so konkret wie möglich formuliert werden. Der Arbeitgeber sollte sich durch das Lesen dieses Schreibens die gefährdete Arbeitssituation und die daraus resultierenden Folgen gut vorstellen und die damit einhergehenden Schäden nachvollziehen können. Grundsätzlich kann man die Überlastungsanzeige auch mündlich ausführen. Normalerweise verschriftlicht man sie. Das macht einen seriöseren Eindruck und man hat was in der Hand. Darin werden dann alle Faktoren, die zur Überlastung und Gefährdung am Arbeitsplatz beitragen, aufgeführt. Die Arbeits- bzw. Überlastungssituation wird konkret beschrieben und dabei auf mögliche Gefahren für Sicherheit und Gesundheit des Arbeitnehmers hingewiesen.
Insbesondere wenn es sich um einen Beruf im pflegerisch-medizinischen Bereich handelt, ist es sinnvoll, auf die Gefahren der Heimbewohner bzw. Patienten hinzuweisen, die durch die mangelnde Arbeitsfähigkeit und -qualität der Mitarbeiter entstehen kann oder entstanden ist.
Mögliche Fakroten, die eine Überlastung hervorrufen können, sind beispielsweise:
- Zusätzliche Vertretung für kranke Kollegen
- Überstunden
- Viele Patienten, hoher Pflegeaufwand, in Relation dazu zu wenig Fachkräfte
Zu jedem Überlastungs-Faktor sollten auch mögliche (negative) Folgen veranschaulicht werden.