In Deutschland besetzen meist Männer Führungspositionen in Unternehmen, auch im Bereich der Pflege und Gesundheit. Und das obwohl das Personal größtenteils aus Frauen besteht. Woran liegt das und wie kann der Weg zur weiblichen Führungsrolle erleichtert werden?
Pflege- und Gesundheitsberufe werden von Frauen dominiert, hier liegt der Anteil weiblicher Beschäftigter bei etwa 80-90%. Vergleichsweise sind es im produzierenden Gewerbe nur 14 Prozent. Und dennoch sind es in 47-55% der Fälle Männer, die die Führungspositionen in der Pflege einnehmen.
Im Vergleich zu anderen Branchen ist dies zwar ein überraschend hoher Frauenanteil. Denn insgesamt liegt Deutschland mit knapp 28% weiblicher Führungskräfte unter dem Durchschnitt der EU von 31,4%. Dennoch haben sogar in weiblich dominierten Bereichen meist Männer Führungsrollen. In Alten- und Pflegeheimen sind laut einer Studie 61,2% der Führungspositionen mit Männern besetzt, in der Tagespflege sind es 60, 7%. Nur in der ambulanten Pflege liegt der männliche Führungsanteil „nur“ bei 47,7%.
Laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund liegt der geringe Anteil an weiblichen Führungspersonen an der hohen Teilzeitquote. Denn 48% der weiblichen Altenpflegekräfte, etwa 50% der Frauen, die in Arztpraxen arbeiten und 73% der Frauen in der ambulanten Pflege sind in Teilzeit beschäftigt. Aufgrund der verringerten Arbeitszeit werden entsprechend auch weniger Weiterbildungen gemacht, was den Aufstieg in eine Führungsposition erschwert. Führungsaufgaben in Teilzeit sind daher noch selten. Dies könnte geändert werden, wenn es möglich wäre, eine Führungsposition auch in Teilzeit zu besetzen und daher auf die Bedürfnisse der Frauen in der Pflege einzugehen. Doch was kann Frau konkret tun, um in die Führung aufzusteigen?