Ein Magnetkrankenhaus (‘Magnet Hospital’) zieht Pflegekräfte und Patient:innen magisch an. So lautet zumindest das hochgesteckte Ziel. Kurz gesagt, geht es darum, die Qualität der Pflege zu verbessern. Und zwar nicht auf Kosten der Pflegenden. Ganz im Gegenteil: Mehr Selbstbestimmung, mehr Motivation und mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz lauten die Schlagworte. Klingt interessant? Wir haben alle Fakten!
Was ist ein Magnetkrankenhaus?
Das Konzept der Magnetkrankenhäuser kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und wurde Ende der 1990er Jahre das erste Mal in Seattle eingesetzt.
Und wenn du bei dem Begriff im ersten Moment an magnetische Anziehungskraft denkst, liegst du völlig richtig. Wer in einem Magnetkrankenhaus arbeitet, fühlt sich wertgeschätzt, darf vieles selbst bestimmen und ist zufriedener im Beruf – wenn das Konzept richtig umgesetzt wird.
Klar, dass das magnetisch wirkt. Du kennst das sicher aus deinem Berufsalltag: Stimmen die Arbeitsbedingungen, sind auch Arbeitsklima und Patientenversorgung besser. Um das sicherzustellen, wurde der Ansatz der Magnet Hospitals entwickelt.
Magnetkrankenhaus: Eine Definition
Ein Krankenhaus kann dann Magnet-Status erlangen, wenn es nachweisen kann, dass es bestimmte Kriterien erfüllt. Dabei geht es erstens um exzellente Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und zweitens um eine besonders hohe Pflegequalität. Untenstehend haben wir zusammengefasst, worauf es dabei ankommt.
Das sind die 5 Modell-Komponenten des Magnet Hospital Konzepts
Um was geht es eigentlich genau? Das Magnet-Modell besteht aus 5 Teilen. Jeder einzelne Teil stellt einen wichtigen Beitrag für die Anziehungskraft des Ansatzes dar. Ein Krankenhaus, das alle Aspekte umsetzt, kann somit effektiv und nachhaltig die Pflegequalität steigern – so der Plan.
1. Strukturelles Empowerment
Es gibt sie leider immer noch viel zu häufig und wahrscheinlich kennst du sie nur zu gut: Diese Vorgesetzten, die ihre höhere Position gerne und oft heraushängen lassen. Wie wäre es stattdessen mit flachen Hierarchien, respektvoller Kommunikation und einer Begegnung auf Augenhöhe? Daran, und an der Förderung der Entscheidungskompetenz von Pflegepersonal, ist Magnetkrankenhäusern gelegen.
2. Exemplarische professionelle Praxis
Hiermit sind selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln angesprochen. Arbeitest du in einem Magnetkrankenhaus, bist du für einen bestimmten Verantwortungsbereich zuständig und kennst deine Aufgaben. Auch die Motivation zur Weiterbildung gehört zu diesem Punkt.
3. Transformationale Führung
Magnet Hospitals setzen auf einen Führungsstil, der motivierend, wertschätzend und unterstützend ist. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Ist aber möglich, wenn nicht die Kontrolle im Mittelpunkt steht, sondern stattdessen Wert auf Eigeninitiative gelegt wird und Führungskräfte echte Vorbilder sind.
4. Empirische Outcomes
Wie wirkt sich das Magnetkrankenhaus Konzept auf die Pflege-Qualität aus? Um diese Frage zu beantworten, sind handfeste Daten nötig. Deshalb sind das Sammeln und Auswerten empirischer Daten so wichtig für die erfolgreiche Umsetzung des Magnet Hospital Ansatzes. So wird ein Vergleich mit anderen Krankenhäusern möglich und die Verbesserungen in der Pflege werden auch intern sichtbar.
5. Innovationen, neues Wissen und Verbesserungen
Als Pflegekraft arbeitest du im Bereich der Medizin und Gesundheit – und leistest damit einen besonders wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Neue Entwicklungen und innovative Erkenntnisse können direkte Auswirkung auf deinen Beruf und Arbeitsalltag haben. In Magnet Hospitals wird aus diesem Grund Wert darauf gelegt, die professionelle Weiterbildung von Pflegekräften zu fördern.