Studium Pflegewissenschaften

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 24.05.2021

Pflegewissenschaften studieren: Das musst du wissen!

Was dich im Pflegestudium erwartet

Du liebst die Arbeit in der Pflege, möchtest dich aber gerne weiterentwickeln? Neben fachlichen Weiterbildungen kommt in diesem Fall das Studium der Pflegewissenschaft infrage: An der Uni oder einer Fachhochschule sammelst du nicht nur für den Pflegealltag relevantes Wissen, sondern setzt dich mit dem Fachgebiet auch theoretisch auseinander. Im Gegensatz zu einer Fachweiterbildung, bei der du dich in der Regel auf einen bestimmten Pflegebereich spezialisierst, soll das Studium dich befähigen, höhere Positionen in einer Pflegeeinrichtung einzunehmen. Doch auch bei anderen Arbeitgebern bist du mit einem abgeschlossenen Pflegestudium gefragt – welche das sind und wie das Studium überhaupt abläuft, diese Informationen geben wir dir im Folgenden!

Dauer und Prüfungen: Das ist der Aufbau des Pflegestudiums

Für das Studium der Pflegewissenschaften solltest du einiges an Zeit einplanen: Der Bachelor dauert in der Regel sechs Semester, also drei Jahre, wird aber auch als dualer Studiengang angeboten. Studierst du dual, arbeitest du einen Teil der Studienzeit, weshalb sich die Dauer auf acht Semester Regelstudienzeit verlängert. Bei einem klassischen Studium verbringst du den Großteil der Zeit in Vorlesungen und Seminaren an der Uni oder Hochschule, jedoch sind auch Praxisanteile wie Praktika oder Projektarbeiten Teil der Ausbildung. Während des Pflegestudiums musst du jedes Semester mehrere Prüfungen absolvieren und zum Abschluss eine Bachelorarbeit schreiben sowie eine letzte mündliche Prüfung bestehen, in der du deine Kompetenzen zeigst. Anschließend kannst du sich je nach Studiengang als Bachelor of Science oder Bachelor of Arts bezeichnen. Ähnlich aufgebaut ist das Masterstudium. Dieses dauert in der Regel vier Semester und wird von den Studierenden mit einer Masterarbeit und wie der Bachelor mit einem Kolloquium, also einer mündlichen Prüfung, abgeschlossen.
 

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Inhalte des Studiums der Pflegewissenschaft

Pflegewissenschaften kannst du im Bachelor und im Master studieren. Der Bachelor Studium liefert dir sozusagen das Basiswissen, welches du dann im Master vertiefen kannst. Alles in allem ist das Hochschulstudium eher theoretisch ausgelegt. Je nach Universität oder Hochschule können sich die Schwerpunkte des Studiums deutlich unterscheiden: zum Beispiel in dem Anteil, den die Pflegepraxis und das Pflegemanagement jeweils einnehmen. In jedem Fall lernst du jedoch medizinische und biologische Grundlagen kennen und beschäftigst dich mit Themenbereichen wie der Anatomie, der Diagnostik und der Psyche – zusätzlich dazu stehen unterschiedliche Behandlungsformen und Kommunikationstheorie auf dem Plan. 

Wie du wahrscheinlich schon vermutet hast, ist das Studium der Pflegewissenschaft nicht nur auf die Pflege an sich ausgerichtet, sondern auch auf alles, was zur Pflege gehört. Du sollst schließlich ein voll umfassendes Bild der Branche bekommen und einen Blick auf das große Ganze erhalten. Deshalb warten auch wichtige Bereiche wie die Ethik oder sozialrechtliche Themen im Bachelor auf dich. Im fortgeschrittenen Studium entwickeln sich die Themen dann mehr in Richtung Betriebswirtschaft, Recht und Management. Du lernst dann zum Beispiel alles über das Personalwesen, Qualitätsmanagement und darüber, wie eine Einrichtung geführt wird. 

Im Master der Pflegewissenschaft werden die Themen dann abstrakter. Hier geht es zum Beispiel um die Pflegeforschung und die Pflegetheorie. Du analysiert unterschiedliche Bereiche der Pflege- und Medizinbranche wie zum Beispiel das Gesundheitssystem oder den Arzneimarkt. Da ein Masterstudium inhaltlich mehr ins Detail geht als der Bachelor, kannst du hier zusätzlich zwei bis drei Schwerpunkte wählen und dich zum Beispiel verstärkt mit Management, Forschung oder Informatik beschäftigen. Je nach Studiengang variieren diese Schwerpunkte. Der Master soll dich neben der Tätigkeit in der Pflegebranche auch auf die Forschung in diesem Bereich vorbereiten und gibt dir deshalb viele analytische und methodische Fähigkeiten an die Hand.
 

Nicht jeder kann Pflegewissenschaften studieren

Leider steht ein Studium der Pflegewissenschaften nicht jedem offen. Um dich einschreiben zu können, musst du dein Abitur abgeschlossen haben oder eine Fachhochschulreife vorweisen. Oft ist ein Studium direkt nach dem Abitur jedoch nicht möglich, da einige Hochschulen praktische Erfahrung in der Pflegebranche voraussetzen. Du solltest also je nach Studiengang schon mindestens ein Jahr lang in einem pflegerischen Beruf gearbeitet haben. Eine gute Nachricht gibt es dennoch: In den Pflegewissenschaften ist eine Zulassungsbeschränkung für die Studiengänge eher selten. Das heißt, du musst keine bestimmte Abschlussnote vorweisen können, um aufgenommen zu werden – auch wenn das natürlich bei beliebteren Studiengängen der Fall sein kann. Am besten informierst du dich individuell zu den Zugangsvoraussetzungen deiner favorisierten Hochschule.

Auch wenn du kein Abitur oder eine Hochschulreife abgeschlossen hast, bleibt dir der Weg zum Pflegestudium nicht verwehrt. Denn mit einer abgeschlossenen Ausbildung, einigen Jahren Berufserfahrung und im besten Fall einer Weiterbildung hast du ebenfalls Chancen auf die Aufnahme an einer Hochschule. Es ist möglich, dass du dazu einen Test bestehen musst. In jedem Fall ist es ratsam, bei der Hochschule direkt nachzufragen. Diese bieten eine Studienberatung für Interessierte an, bei der du erfahren kannst, wie deine Chancen stehen.

Die Hochschulen bieten eine Studienberatung für Interessierte an, bei der du erfahren kannst, wie deine Chancen stehen.

Möglichkeiten nach dem Abschluss: Mit dem Studium der Pflegewissenschaft Karriere machen

Das Studium der Pflegewissenschaften öffnet dir viele Türen. Es ist darauf ausgelegt, dir das Wissen für zahlreiche Tätigkeitsfelder in der Branche zu vermitteln und dir ein breites Basiswissen mit auf den Weg zu geben. Besonders qualifiziert sind studierte Pflegewissenschaftler natürlich im Pflegemanagement. Hier arbeitest du in Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen oder Rehabilitationskliniken und übernimmst Führungspositionen, zum Beispiel als Stationsleitung. Auch für Jobs im internen und externen Qualitätsmanagement, in der Unternehmensführung oder im Personalmanagement bist du mit diesem Abschluss bestens geeignet. Einstiegsmöglichkeiten bieten sich dir zum Beispiel auch bei Krankenversicherungen, Gesundheitsbehörden oder der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Bedenke jedoch, dass vor allem das Studium an der Universität nicht unbedingt darauf ausgerichtet ist, dich konkret auf den Berufsalltag vorzubereiten – es ist abgesehen von den Praktika keine praktische Ausbildung. Wenn du nach dem Studium also zum Beispiel in eine Stelle im Management startest, musst du bezüglich der täglichen Abläufe noch viel lernen. Dabei hilft dir das Grundlagenwissen, das du dir im Studium erarbeitet hast.
Nicht nur in der Pflegebranche an sich findest du ein breites Feld an Möglichkeiten mit deinem Abschluss. Auch in der Bildung und Forschung kannst du selbstverständlich Fuß fassen, etwa in der wissenschaftlichen Mitarbeit an einer Hochschule. Dazu solltest du in der Regel mindestens einen Master vorweisen können. Auch eine Promotion ist mit einem Master möglich – also deinen Doktor zu machen.

Deine Berufsaussichten sind mit einem Abschluss eines Pflegestudiums besonders gut. Die Branche wächst weiterhin und hat einen kaum zu stillenden Bedarf nach gut ausgebildeten Fachkräften. Nur um des Studiums willen zu studieren, ist jedoch nicht zu empfehlen. Schreibst du dich für den Studiengang ein, solltest du wissen, welche beruflichen Pläne du verfolgst. Im Studium legst du den Grundstein für deine spätere Karriere und solltest deshalb mindestens eine grobe Idee haben, in welche Richtung du dich spezialisieren möchtest. Nimm dir also ruhig Zeit und überlege genau, welche Ziele du mit deinem Studium verfolgst. Dementsprechend solltest du dann auch den Studiengang und deine inhaltlichen Schwerpunkte auswählen, die zu dir und deinen Karriereplänen passen!
 

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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.