Mit dem Pflegeberuf wird oft nur die körperliche Pflege von Patientinnen und Patienten in Verbindung gebracht. Ganz falsch ist das natürlich nicht – ein Großteil der Krankheiten betrifft schließlich auch den Körper. Nicht in Vergessenheit geraten dürfen dabei aber auch psychische Krankheiten, deren Behandlung in den letzten Jahrzehnten endlich mehr Aufmerksamkeit bekommt. Die immer präsenter werdende Tatsache, dass der körperliche und der psychische Zustand eines Menschen zusammenhängen, führt zu einem größeren Bedarf an Pflegekräften mit psychologischem Fachwissen. Um dieses zu erlangen und erfolgreich anzuwenden, gibt es die Möglichkeit, eine Weiterbildung in der psychiatrischen Pflege zu absolvieren.
Psychiatrische Pflege: Aufgaben und Einsatzorte
In der Fachkrankenpflege für Psychiatrie bist du vor allem verantwortlich für die Pflege von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Patientinnen und Patienten in psychisch belastenden Situationen. Arbeitest du besonders gerne mit alten Menschen? Dann kannst du dich auch auf die Gerontopsychiatrie spezialisieren, die sich mit psychischen Krankheiten alter Menschen befasst – also zum Beispiel Demenz, Delirien, aber auch Altersdepressionen oder Suchterkrankungen. Die Weiterbildung befähigt dich dazu, als Fachkrankenpfleger:in in der Psychiatrie Aufgaben zu übernehmen, die ein hohes Maß an Verantwortung voraussetzen. Du kannst selbstständiger handeln, Fälle besser bewerten und Patientinnen und Patienten schließlich auch besser versorgen.
Gefragt bist du als Fachkrankenpfleger:in mit Ausbildung in Psychiatrie nicht nur in speziellen psychiatrischen Einrichtungen, sondern auch in entsprechenden Abteilungen von Krankenhäusern sowie in Altenheimen oder bei Pflegediensten. Die Zahl der psychisch erkrankten Menschen in Deutschland steigt stetig an – das hat zur Folge, dass gut ausgebildete Fachkräfte dringend gesucht werden. Mit einer entsprechenden Weiterbildung stehen deine Chancen am Arbeitsmarkt also sehr gut. Die richtige Wahl ist die Weiterbildung zum Fachpfleger in der Psychiatrie ebenfalls, wenn du gerne innerhalb deiner Einrichtung aufsteigen und eine höhere Position einnehmen möchtest.
Ambulante psychiatrische Pflege: Die Arbeit in einem ambulanten psychiatrischen Pflegedienst
Die Pflege in der Psychiatrie ist entgegen der allgemeinen Wahrnehmung nicht nur stationär möglich: Du kannst mit einer Psychiatrie-Weiterbildung auch in einem ambulanten Pflegedienst tätig werden. Dabei besuchst du Menschen mit psychischen Krankheiten, die im Alltag Unterstützung benötigen. Zum Beispiel unterstützt du die Patientinnen und Patienten zu Hause in Krisensituationen, hilfst ihnen bei der Bewältigung von Alltags- oder Stresssituationen, unterstützt sie bei der Einnahme von Medikamenten und vermittelst andere Hilfsangebote. Die ambulant-psychiatrische Pflege hat den Vorteil, dass die Patientinnen und Patienten ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen und dennoch regelmäßige Unterstützung erhalten können.