Das Leben wird oft vom Schicksal bestimmt. Häufig kommt ein negatives Ereignis wie aus dem Nichts und im nächsten Moment fühlt sich hoffnungs-, antriebs- und hilflos. Solche Veränderungen belasten die Psyche und lösen inneren Stress aus. Nicht jeder kommt damit gleichermaßen zurecht: Während die einen sich nach ein paar Wochen erholt haben, indem sie eine Arbeitspause, mehr Schlaf und Entspannung in ihren Alltag integriert haben, können andere ihre neuen Lebensumstände kaum managen. Sie leiden vor allem psychisch und müssen im Extremfall eine Psychotherapie in Anspruch nehmen. Einige werden jedoch auch psychisch krank, ohne ihre Belastung als Krankheit wahrzunehmen: Burn Out und Depressionen sind heutzutage besonders unter Pflegekräften weit verbreitet. Resilienz, die Fähigkeit, Dinge im Leben hinzunehmen wie sie kommen, kann Menschen helfen, besser mit psychischen Belastungen umzugehen. Wir fragen uns: Kann man Resilienz lernen?
Resilient sein – Was bedeutet das genau?
Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft einer Person gegenüber schwierigen Lebenssituationen. Dabei ist die Fähigkeit, gewisse Dinge im Leben hinzunehmen wie sie sind bzw. durch Zurückgreifen auf persönliche und soziale Ressourcen Umgang damit zu finden, ausschlaggebend.
Resilient sein bedeutet demzufolge, dass man durch einen Rückschlag oder in einer stressigen Phase nicht in Depressionen, Angstzustände und -gefühle, eine Sucht oder andere Krankheit rutscht sondern durch die Situation wächst.
Auf neuronaler Ebene bedeutet das, dass das Belohnungssystem auch in stressigen Situationen aktiviert werden kann und der Glaube daran, selbst etwas Positives bewirken zu können in den Vordergrund rückt. Das meint allerdings nicht, dass bestimmte Situationen verharmlost werden. Die Annahme, dass Komplikationen zum Leben dazugehören, bleibt erhalten. Forscher bezeichnen die Resilienz als eine „geheimnisvolle Kraft“.
Nicht jeder Mensch ist resilienzfähig. Einige besitzen mehr, andere weniger davon. Aber woran lässt sich das messen?