Sieht man sich im Internet um, könnte man glauben, dass nur Menschen unter 40 Sex haben. Denn in den Medien wird die Sexualität von alten Menschen nicht nur tabuisiert, sie wird praktisch ignoriert. Dabei verschwindet das sexuelle Verlangen nicht einfach, wenn man eine bestimmte Altersgrenze überschreitet. Und genauso wie viele junge Menschen gar nicht oder nur sehr wenig sexuell aktiv sind, sind einige Menschen im hohen Alter eben noch aktiv. Dennoch verändert sich die Sexualität über die Jahre. In welcher Form und was das für die Pflege bedeutet, sehen wir uns in diesem Artikel an.
Alterssexualität in Zahlen
Alterssexualität ist nicht besonders gut erforscht – was nicht zuletzt an dem gesellschaftlichen Stigma liegt. Dennoch gibt es einige Studien, die zeigen, dass die Lust im Alter nicht einfach aufhört. So sind Männer von 51-60 Jahren, die in einer Partnerschaft leben, noch zu 89% sexuell aktiv, bei Frauen sind es 85,6%. Deutlich weniger sind es bei älteren Singles. In derselben Altersgruppe haben laut der Studie noch 55,3% der Männer und nur 25,3% der Frauen ein aktives Sexleben. Heben wir den Altersdurchschnitt noch einmal deutlich an, sinken die Zahlen schnell ab. Bei den Männern über 80 sind noch 30,8% in einer Partnerschaft sexuell aktiv, Singles zu 7,1%. Bei den vergebenen Frauen sind es hingegen 25%, während alleinstehende Frauen über 80% nach den Ergebnissen der Studie praktisch keinen Sex mehr haben.