Einen kranken oder alten Menschen zu pflegen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl voraussetzt. Aber genauso, wie Einfühlungsvermögen und fachspezifisches Wissen zur Pflege gehören, ist auch strukturiertes, durchdachtes und konsequentes Vorgehen ein wichtiger Bestandteil des Berufs einer Pflegekraft. Auch wenn die Pflegedokumentation nicht zu den beliebtesten Aufgaben gehört und viel Zeit fressen kann, erfüllt sie doch eine wichtige Aufgabe: Mit ihrer Hilfe wird festgehalten, wie der Patient oder die Patientin behandelt und gepflegt wird, sodass das Vorgehen besser nachvollziehbar ist. Seit einigen Jahren wird in der Pflege die SIS (Strukturierte Informationssammlung genutzt), um die Dokumentation zu vereinfachen. Wie diese Herangehensweise funktioniert, erfährst du hier!
Dokumentation: Pflege mit rotem Faden
Um die beste Versorgung von Pflegebedürftigen sicherzustellen, wird eine ausführliche Dokumentation benötigt: Einerseits davon, in welcher Verfassung ein Patient oder eine Patientin zu Beginn der Pflege ist, andererseits muss aber auch festgehalten werden, welche Schritte unternommen werden sollen, um den Zustand zu verbessern und die Heilung so gut wie möglich zu unterstützen. Anschließend sollte schriftlich festgehalten werden, welche Maßnahmen von wem und mit welchem Erfolg durchgeführt wurden. Dies erfüllt den Zweck, dass die Kooperation und Kommunikation zwischen Pflegebedürftigen und deren Angehörigen, Pflegekräften sowie Ärztinnen und Ärzten und anderen Beteiligten so gut wie möglich abläuft.
Wichtige Bestandteile im Pflegedokumentationssystem sind dabei folgende Daten und Unterlagen:
- Die Stammdaten
- Die genaue Pflegeplanung und Anamnese
- Von der Pflegekraft notierte Beobachtungen
- Daten zur Überwachung wie Tabellen, Wochenkurven und Listen
- Ärztliche Verordnungen bezüglich Medikamenten, Ernährung etc.
- Durchführungsnachweise
Von ABEDL zur SIS Pflegeplanung
Wenn du schon länger in der Pflege tätig bist, dann kennst du sicherlich das ABEDL-System, das genutzt wurde – und von einigen Einrichtungen auch immer noch genutzt wird –, um die Bedürfnisse von Pflegenden besser einschätzen zu können. Dabei werden ganze 13 Kriterien angesetzt: von der Frage, ob und wie die Person kommunizieren kann, bis hin zu ihrer Mobilität.
Dieses System für die Dokumentation in der Pflege empfanden viele Pflegekräfte als zu umfangreich und zu ineffizient. Deshalb kam die Forderung auf, dass eine Möglichkeit zur Entbürokratisierung in der Pflege gefunden werden muss, die es dennoch erlaubt, die Ziele der Pflegedokumentation weitestgehend einzuhalten. Dieses neue Strukturmodell der Pflege ist die sogenannte SIS (Strukturierte Informationssammlung), welche 2015 nach einem Praxistest bundesweit eingeführt wurde.