Die meisten Menschen haben im Laufe ihrer beruflichen Karriere bereits Erfahrungen mit Konflikten am Arbeitsplatz, wie z.B. mit schwierigen Arbeitskolleg:innen, Patient:innen, einem unfreundlichen Chef oder aber auch mit einem generell schlechten Arbeitsklima gemacht. Oft verlaufen diese Konflikte nur phasenweise: Zum Beispiel kommen neue Mitarbeiter:innen, mit denen man sich nicht so gut versteht, die aber auch nach kurzer Zeit wieder gehen. Was aber ist zu tun, wenn das Arbeitsumfeld über einen längeren Zeitraum zur Belastung wird, der Dienst mit einem bestimmten Kollegen schon Tage vorher Stress hervorruft oder Begegnungen mit dem Chef auf dem Flur im Pflegealltag vermieden werden?
Konflikte auf der Arbeit nicht persönlich nehmen
Im Rahmen meines FSJs im Akutkrankenhaus habe ich viele unangenehme Kollegen und Situationen erlebt: Von Lästereien bis hin zu Pöbeleien war alles mit dabei. Wie konnte ich diese Krisensituationen überstehen?
Anfangs habe ich jede Kleinigkeit persönlich genommen: Wenn ich etwas falsch gemacht habe, weil ich noch nicht so gut eingearbeitet oder in dem Moment gestresst war und dementsprechend eine negative Rückmeldung abbekommen habe, habe ich diese direkt persönlich und als Angriff wahrgenommen: „Alle anderen sind besser“, „Du bist nur eine Belastung“, oder „Du kannst es einfach nicht“, sind einige Gedanken die mir durch den Kopf geschossen sind.
Diese Gedanken haben mich nicht weitergebracht, doch leider kommen sie meist von ganz allein und sind nur schwer zu vermeiden. Allerdings lassen sich diese Gedanken kontrollieren: Eine Strategie ist es, diese negativen Aussagen umzuwandeln.
Aus „Alle anderen sind besser“ wird „Ich gebe mein Bestes und wenn ich dabei Fehler mache, dann ist das okay, denn nur so lerne ich daraus.“ Diese Gedanken-Umwandlung hat bei mir dazu geführt, dass ich nicht alles negativ aufgefasst und persönlich genommen habe, sondern eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufbauen konnte.