Geschichte der Klinik Das einstige Diät-Sanatorium der Familie Kronberg wurde zwischen 1870 bis 1890 im Fachwerkstil erbaut. Eine bauliche Erweiterung auf der rechten Seite erfolgte 1902-1904. Es ist der Familie Kronberg zu verdanken, dass sich Neustadt schon 1890 Luftkurort nennen darf. 1927 suchte der damalige Landrat von Ilfeld, Herr von Quadt, im Diakonissen-Mutterhaus „Neuvandsburg“ Unterstützung für den Erhalt des Südharz-Sanatoriums. Da es bis dahin keine psychiatrischen Krankenhäuser mit seelsorgerlicher Betreuung als besonderem Schwerpunkt gab, wurde auf Anregung des bekannten Seelsorgers Pastor Ernst Modersohn vom Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband in Neustadt/Südharz ein Pflegeheim für Psychotherapie und Heilerzeihung, das „Haus Lebenswende“, gegründet. 1928 übernahm der Stuttgarter Internist und Nervenarzt Dr. Alfred Lechler die ärztliche Leitung. Als bei der Bombardierung am 3. und 4. April 1945 das Krankenhaus in Nordhausen zerstört wurde, verfügten die damaligen Behörden darüber, das „Haus Lebenswende“ als Notkrankenhaus einzurichten. 1950 wurde das Haus wieder an das Diakonissen-Mutterhaus zurückgegeben, mit der Auflage, die Nachkriegskrankheit „Tuberkulose“ zu behandeln. Im Haus standen 120 Betten für Tbc-Patienten zur Verfügung. Nach dem Rückgang der Tbc als Volkskrankheit wurde das Haus 1965 in ein Genesungsheim für chronische Bronchitis, Asthma und Staublungenerkrankungen umgewandelt. Auf Grund der politischen Veränderungen 1990 wurde das Haus mit 90 Betten im Rahmen des Landesbettenplanes für Thüringen unter Leitung von Dr. Gerhard Koloczek als Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen umprofiliert. Aus dem Genesungsheim wurde ein Akut-Krankenhaus. Die Spezialisierung der Arbeit lag nun in der Diagnostik und Therapie von Atemwegserkrankungen, wie Atemnot, Husten, Asthma, Bronchitis, Lungenüberblähungen, seltenen Atemwegserkrankungen, Lungen- und Rippenfellentzündungen, Tumore, allergische Atemwegserkrankungen und Schlafstörungen. Ebenfalls Herz- und Kreislauferkrankungen werden mit behandelt, die Ursachen für Atemwegserkrankungen sein können. Zu aller fachlichen Hilfe kommt den Patienten das Südharzklima zur Linderung ihrer Beschwerden zugute. Das Einzugsgebiet umfasst neben Thüringen auch die angrenzenden Bundesländer Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Erste Neuerungen sind 1995 der Anbau des Treppenhauses und des Aufzugs. Im Jahr 1997 erfolgt die Aufstellung des Endoskopie/Labor-Containers. Am 29. Juni 2000 konnte nach 1 ½ jähriger Bauzeit das notwendige neue Bettenhaus eingeweiht werden. Unter Berücksichtigung der denkmalgeschützten Fassade wurde von 2001 bis 2003 auch das restliche Gebäude völlig modernisiert. Insgesamt stehen 90 Betten zur Verfügung. Um den Patienten eine qualitativ hohe Behandlung zu ermöglichen, wurde schrittweise die apparative Entwicklung erweitert. Die Fachklinik verfügte nun über sämtliche moderne diagnostischen und therapeutischen Verfahren, einschließlich der Narkosebronchoskopie mit endobronchialem Ultraschall Sonographie, Endoskopie, Thorakoskopie, Mediastinoskopie, Rechtsherzkatheter und antineoplastischen Chemotherapien. Im Zuge der Neubau- und Sanierungsmaßnahmen erfolgte die Realisierung einer Station zur Unterbringung von Patienten mit multiresistenter Tbc mit vier Isoliereinheiten. Seit dem 01.01.2019 trägt das Haus den neuen Namen “Doc Lungenklinik Neustadt”.