Interview Professor

Dr. Mark Goepel

Professor für Urologie, Chefarzt der Klinik für Urologie und Nephrologie

  1. Wie sind Sie an die Universität Duisburg-Essen gekommen?
    Universität Duisburg-Essen, Studienbeginn 1976, Staatsexamen 1983, Assistenzarzt der Klinik für Urologie bis 1990, ab 1990 Oberarzt, ab 1994 Leitender Oberarzt
     
  2. Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und welches Thema interessiert Sie am meisten?
    Meine Forschung hat sich zum einen mit Urologischen Tumoren beschäftigt, zum anderen mit Funktionsstörungen des Harntraktes. Kinderurologie war auch ein Thema.
     
  3. Was hat Sie an einer Tätigkeit in der Forschung und Lehre am meisten gereizt?
    Hier stand die Verbesserung der Patientenversorgung im Vordergrund. Daneben ist die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen sowohl in der Klinik, am OP, als auch im Hörsaal immer mein Ziel gewesen.
     
  4. Was ist das Skurrilste, was Ihnen bisher im Beruf passiert ist?
    Urologen sind fachbedingt mit erotischen menschlichen Absurditäten befasst. Dabei habe ich schon Wäscheleine aus einer Blase entfernt, die in erotischer Absicht über die Harnröhre eingeführt wurde, in der Blase dann aber einen Knoten gebildet hat. Auch verklemmte Penisringe oder sog. „Staubsauger-Masturbationsverletzungen“ gehören dazu.
     
  5. Was ist das netteste Kompliment, das Sie bisher im beruflichen Kontext erhalten haben?
    von einer alten Dame:… „Sie behandeln mich so wie Ihre Mutter!“
     
  6. Welche Vorteile bringt ein Studium an der Universität Duisburg-Essen?
    Die Medizinische Fakultät an der Universität Duisburg-Essen ist sehr praxisorientiert und hat in den letzten Jahren viele neue Lerninhalte und Lehrformen aufgenommen. Die Studiengebäude und -möglichkeiten wurden gegenüber meiner Zeit in der 70er Jahren enorm verbessert.
     
  7. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
    Start 7.15 Uhr, Frühbesprechung 7.30-8.00 Uhr, 8.00- 8.30 Uhr Visite auf der Station, danach verschiedene OPs bis ca. 14.30 Uhr oder Mo und Fr Sprechstunde für ambulante Patienten. 15.00 Uhr Nachmittagsbesprechung, 15.30 Uhr Röntgenbesprechung, 16.00 Uhr 2. Visite, danach Tumorkonferenz oder andere Termine, Ende ca. 18-19 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr.
     
  8. Welchen Tipp geben Sie Studierenden immer gern mit auf den Weg?
    Ihr müsst einen Plan von Eurem beruflichen Werdegang haben: Was soll am Ende dabei rauskommen? Wo wollt Ihr hin? Gern helfe ich dann bei der Karriereplanung.
     
  9. Welche Frage wird Ihnen berufsbedingt sehr häufig von Studierenden, Freunden oder der Familie gestellt?
    Ich habe so ein Brennen beim Wasserlassen. Ist das eine Blasenentzündung? Was kann man da machen?
     
  10. Welches Klischee über Ihren Job stimmt ein bisschen?
    „Urologe = Männerarzt“
    Realistisch: 70 % Männer, 20 % Frauen, 10 % Kinder
     
  11. Welches Klischee über Ihren Job stimmt nicht?
    „Der Urologe ist doch nur für die Harnwege da“.
    Wir behandeln Fehlbildungen, Funktionsstörungen und Tumorerkrankungen im ganzen hinteren Bauch- und Beckenraum, an männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen.
     
  12. Wie würden Sie das Leben in Essen in drei Worten beschreiben?
    Essen: keine typische kuschelige Uni-Stadt, eher große Industrie- und Handelsstadt. Man muss sich seine (Lern-)Gruppe suchen. Freizeitwert der Stadt: hoch, tolle Kultur- und Kneipenszene. Viele Sportangebote auf dem Hauptcampus.
     
  13. Welche Eigenschaften sollten Studierende mitbringen?
    Engagement für Menschen, Freude am Lernen, Belastbarkeit, kritische und wache Sinne.
     
  14. Welche drei Sachen würden Sie an einem freien Wochenende auf eine einsame Insel mitnehmen?
    Ghettoblaster, Badehose, Frau/Freundin. …und was zum Essen und Trinken natürlich…