Viele erwachsen Patienten fühlen sich im Krankenhaus oft unwohl, einige haben sogar Angst. Doch für Kinder ist ein Aufenthalt im Krankenhaus noch schwieriger. Sie sind verunsichert durch die unbekannte Umgebung, die fremden Personen und die Untersuchungen und Behandlungen. Es sind zahlreiche Krankenpfleger*innen, Ärzt*innen und weitere Personen, die an das beteiligte Kind herantreten. Diese wollen mit ihm sprechen, teilen sich aber oftmals in einer für das Kind unverständlichen Fachsprache aus und fügen ihm vielleicht sogar Schmerzen zu. Zudem kommen die Beschwerden des Kindes hinzu, sodass auch die allgemeine Stimmung des Kindes nicht die beste ist.
Was ist Angst?
Wenn Menschen sich in einer bedrohlichen Situation befinden und nicht wissen, wie sie reagieren sollen, entsteht Angst. Bei Kindern wird dieses Befinden vor allem durch reale Erfahrungen ausgelöst, beispielsweise durch das Alleinsein, eine Krankheit oder Schmerz. Es ist wichtig, das Kind und dessen Verhalten zu beobachten, um helfen zu können. Ängstliche Empfindungen äußern sich dabei durch:
- Herzklopfen
- Magenschmerzen
- Zittern
- Blässe
- feuchte Hände
- Erröten
- Atemnot
- Erhöhung der Atemfrequenz
- Schweißausbrüche
- Unruhe
- Unlust
Je nach Stärke des Angstgefühls können die Anzeichen jedoch für andere Personen unsichtbar bleiben. Werden länger anhaltende Ängste nicht erkannt, kann das bei Kindern zu einem Rückfall auf frühere Entwicklungsstufen führen. Hier ist besonders die Trennung von den Eltern relevant, da diese im schlimmsten Fall zum sogenannten Deprivationssyndrom führen kann. Das kann Depressionen, Verzögerung der körperlichen, geistigen oder seelischen Entwicklung sowie die Abweichung des psychosozialen Verhaltens beinhalten. Doch auch leichter Stress kann eine Verbindung zwischen der Entwicklung und dem Durchleben eines kritischen Lebensereignisses herstellen.
Daher ist es wichtig, für das Kind belastende Situationen und Erfahrungen möglichst früh zu erkennen und diese mit Fingerspitzengefühl anzusprechen. Hierfür sollte man sich mit dem Kind beschäftigen und sich genug Zeit dafür nehmen.
Neben der Abwesenheit und der damit einhergehenden Verlust- und Trennungsangst, kann aber auch die Anwesenheit der Eltern zum angstauslösenden oder -verstärkenden Problem für das Kind werden. Denn auch Eltern können Angst verspüren durch die Unsicherheit, was mit ihrem Kind passiert. Deren Befinden kann sich dann durch Mimik und Gestik äußern, die das Kind erkennt und übernimmt. Auch die Ängste der Eltern sollten daher möglichst früh erkannt werden, sodass eine Lösung gefunden werden kann, diese Angst nicht auf das Kind zu übertragen.