Die Arbeitszeiten in der Pflege sind nicht bekannt dafür, besonders arbeitnehmerfreundlich zu sein: Schichtdienst, oftmals nur wenig Zeit für Erholung und dazu noch für ausgefallene Kolleginnen und Kollegen einspringen, wenn zu wenig Personal da ist – davon können die meisten Pflegekräfte ein Lied singen. Neue Arbeitszeitmodelle in der Pflege haben zum Ziel, dass der Beruf attraktiver wird. Es sollen sich dank neuer Herangehensweisen einerseits mehr Menschen für die Arbeit in Pflegeeinrichtungen interessieren und andererseits weniger Pflegekräfte wegen Überlastung ihren Beruf verlassen. Dadurch, dass die Work-Life-Balance in der Pflege verbessert wird und zum Beispiel Jobs in der Krankenpflege ohne Schichtdienst angeboten werden, erhoffen sich Pflegekräfte endlich besser Arbeitsbedingungen. Doch wie sehen die Arbeitszeitmodelle in der Pflege eigentlich aus?
Arbeitszeitmodelle Pflege: In Krankenhaus & ambulanter Pflege ist Schichtdienst typisch
Wer schon einmal in der Pflege gearbeitet hat, kennt auch die Arbeitszeiten in der Altenpflege, der ambulanten Pflege und in Krankenhäusern. Traditionell wird hier in drei Schichten gearbeitet: Frühschicht, Spätschicht und Nachtschicht. Meist erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Schichten, etwa der Früh- und Spätschicht. Die Arbeitszeiten im Pflegedienst sind etwas anders: Dort wird die Nachtschicht oftmals nicht besetzt, weil die Patientinnen und Patienten entweder keine Betreuung benötigen oder von Angehörigen versorgt werden.
Vorteile des Schichtdienstes:
Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung haben die Schichtmodelle in der Pflege nicht nur Nachteile. Praktisch ist es zum Beispiel, dass sich private Termine leichter vereinbaren lassen: Muss vormittags ein Handwerker in die Wohnung, kannst du den Termin ganz einfach auf einen Tag legen, an dem du in der Spätschicht arbeitest. Auch sorgen die Arbeitszeitmodelle in Krankenhaus und Pflege für mehr Abwechslung. Abends und nachts stehen etwa andere Aufgaben an als morgens oder tagsüber. Einer der größten Vorteile der Schichtarbeit ist das höhere Gehalt. Die Schichtzulagen können einen angenehmen Bonus auf dem Gehaltszettel bedeuten.
Nachteile des Schichtdienstes:
Für viele Pflegekräfte überwiegen beim Schichtmodell die Nachteile. Besonders wichtig ist hier zu nennen, dass die Arbeitszeitmodelle in ambulanter Pflege und Co. recht ungesund sind – sie entsprechen nicht dem Biorhythmus und der Körper muss sich ständig neu einstellen. Das kann beispielsweise zu Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden und innerer Unruhe führen. Auch die Freizeitgestaltung wird erschwert: Oft musst du arbeiten, wenn andere Freizeit haben, und umgekehrt. Das Sozialleben leidet deshalb in vielen Fällen unter der Schichtarbeit. Nicht zuletzt ist der Schichtdienst nicht besonders familienfreundlich, da du ein großes Organisationstalent benötigst und oft auf Hilfe angewiesen bist, um deine Kinder zu versorgen oder Angehörige zu pflegen.