Dass Pfleger*innen heutzutage enorm viel und sowohl psychische als auch physische Arbeit leisten müssen ist bekannt. Die Corona-Pandemie hat sie zusätzlich unter Druck und Stress gesetzt. Innerhalb der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen musste viel umstrukturiert, organisiert und umgeplant werden: Nicht lebensnotwendige OPs wurden abgesagt, die allgemeine Patient*innenzahl verringert, Besuch eingeschränkt oder ganz verboten.
Die Arbeitszeiten haben sich, je nach Einrichtung und Umständen, geändert, Mitarbeiter*innen von Rehabilitations-Einrichtungen mit abgeschlossener Krankenpfleger*in-Ausbildung sind in Kurzarbeit gegangen oder wurden auf Station eingesetzt. Das sind Veränderungen im Arbeitsalltag, die Pflegekräfte an die Grenzen ihrer Kräfte gebracht haben. Aus diesem Grund wurde im Rahmen der Pandemie eine psychologische Nothilfe für Pfleger*innen initiiert. Wie genau funktioniert sie und sollte es dieses Angebot jeder Zeit geben?
Corona-Eine besondere Herausforderung
Sowohl körperlich als auch psychisch kommen Pflegefachkräfte heutzutage im Pflegealltag an ihre Grenzen. Die Corona-Pandemie sorgt zusätzlich für Stress in den Einrichtungen. Um den Pfleger:innen in der schwierigen Phase Rückhalt geben zu können, gibt es seit dem 26.05.2020 eine telefonische, psychologische Nothilfe, die von dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) initiiert wurde. Pflegekräfte können 30-minütige Slots für ein Beratungsgespräch buchen. Über 100 Psychotherapeut:innen bieten ihre Dienste unentgeltlich und ehrenamtlich an. Ängstliche Patient:innen, Ungewissheit, Anspannung und innerer Stress durch das noch weitgehend unerforschte Corona-Virus belasten den Arbeitsalltag der Pflegenden. Die Telefonhilfe soll Pfleger:innen Unterstützung, Halt und einen Raum für psychologische Beratung geben. Wie kann ich die Patient:innen oder pflegende Angehörige beruhigen, wenn ich selbst nicht weiß, wie es bezüglich Covid-19 weitergeht? Kann ich es verantworten, täglich auf der Arbeit das Risiko einzugehen, mich mit dem Virus anzustecken und damit auch andere Menschen wie meine Familie und Freund:innen? Solche Fragen und weitere können in das Telefongespräch integriert werden.