Rehabilitation für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung – das ist seit über 30 Jahren Aufgabe und Passion der Ruhrtalklinik. Intellektuell Leistungsgeminderte finden in der Ruhrtalklinik eine Atmosphäre, die speziell auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Maßnahmen der stationären Rehabilitation (Kur), Maßnahmen im Rahmen von Anschlussheilbehandlungen sowie nach Krebserkrankungen sind in der Klinik möglich.
Die Ruhrtalklinik wurde 1987 gegründet. Ziel war und ist es, für geistig und/oder körperlich behinderte Mitmenschen eine Fachklinik mit Pfiff zu etablieren, die es bis hin zu Schwerstmehrfachbehinderten ermöglicht, sich wohlzufühlen und die medizinische Rehabilitation (Kur) / Teilhabe allein durchführen zu können.
Jeder geistig behinderte Patient der Ruhrtalklinik unterliegt einer erhöhten Aufsichtspflicht und bedarf besonderer Orientierungshilfen. Niemand bleibt sich selbst überlassen. Fürsorge wird in der Ruhrtalklinik großgeschrieben und ist unser zentrales Steuerungsinstrument zum Wohl der uns Anvertrauten.
Im Laufe der Jahre hat sich das Konzept der Ruhrtalklinik immer weiter etabliert. Patienten aus ganz Deutschland, mittlerweile auch aus dem europäischen Ausland (BeNeLux), kommen in die Ruhrtalklinik. Krankenkassen und Rentenversicherungen aus dem gesamten Bundesgebiet, ebenso andere soziale Träger, belegen unsere Klinik.
Hin und wieder werden wir mit der Frage konfrontiert, ob bei Menschen mit geistiger Behinderung und einer entsprechenden Indikation überhaupt stationäre Rehabilitation sinnvoll sein kann, ob Rehabilitationsziele verwirklicht werden können und warum gerade in der Ruhrtalklinik? Unsere Antwort ergibt sich aus unserer Historie und Erfahrung:
Vor rund 30 Jahren wurde in Zusammenarbeit mit den Sozialleistungsträgern, insbesondere dem federführenden Belegträger der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, das Konzept für Menschen mit geistiger Behinderung ausgearbeitet und umgesetzt. Wesentliches Rehabilitationsziel ist der Erhalt der verbliebenen Restleistungsfähigkeit am konkret ausgeübten Arbeitsplatz in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, sofern entsprechende Arbeitsplätze von der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden.
Menschen mit geistiger Behinderung stellen für Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal in stationären Einrichtungen eine besondere Herausforderung dar. Oft können diese Menschen nicht sagen, wie es ihnen geht bzw. was oder wo es ihnen genau weh tut. Vielleicht verstehen sie die Erklärung und Anweisung des Arztes/Therapeuten und der Krankenschwester nicht oder nicht sofort. Dies bedeutet, man muss sich für diese Menschen mehr Zeit nehmen als üblich – manchmal auch besondere Wege gehen.
Darüber hinaus müssen Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal bereit sein, Menschen mit geistiger Behinderung als Patienten zu akzeptieren. Auch dies ist integraler Bestandteil der Ruhrtalklinik und wird immer wieder geschärft bei Fort- und Weiterbildungen. Das Erreichen eines Rehabilitationsziels ist gerade bei geistig behinderten Mitmenschen aufgrund der eingeschränkten Kommunikationsfähigkeiten abhängig von einer kontinuierlichen Verhaltensbeobachtung. Die durchgängige Beobachtung ist notwendiger Parameter dafür, die entsprechenden Therapien zu überprüfen, abzusetzen bzw. neu auszurichten um mit der entsprechenden Intervention auch erfolgreich sein zu können.
Nur im Rahmen einer beschützenden Einrichtung, wie sie die Ruhrtalklinik darstellt, ist diese Form der therapeutischen Begleitung möglich. Neben einer tragfähigen und vertrauensvollen Anbindung an den Therapeuten ist auch eine hochflexible Zeitplanung erforderlich, um die notwendigen Therapieeinheiten zur Durchführung gelangen zu lassen.
Die Individualität der Patientinnen und Patienten der Ruhrtalklinik und die häufig vorliegende mangelnde Einsichtsfähigkeit nötigt gerade im Hinblick auf die therapeutische Versorgung individuelle Settings ab. In der Ruhrtalklinik ist der geistig behinderte Mitmensch der tägliche Patient, kein Einzelfall und kein „Beistellpatient“ .