Das St. Willibrord-Spital ist ein modernes, leistungsstarkes Krankenhaus, das sich den wandelnden Bedürfnissen der Patienten anpasst, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wirtschaftliche Betriebsführung und Verantwortung für Mensch und Umwelt sind dabei wesentliche Faktoren.
Dazu bedarf es einer flexiblen und zeitgemäßen Organisationsstruktur, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten näher darstellen.
Die Anfänge des Krankenhauses in Emmerich vor über 150 Jahren
In Emmerich plante um 1840 ein angesehener Bürger namens Jaspers eine Anstalt einzurichten, die sich der Kranken annahm. Aber der Tod machte seinen Plan zunichte.
Seine Kinder haben das Vorhaben des Vaters zur Ausführung gebracht. Es waren Carl Jaspers, zu der Zeit Kaplan an St. Aldegundis, Elise Jaspers und Adelheid Fackeldey geb. Jaspers mit ihrem Gatten Dr. med. J.W. Fackeldey. Für die ersten Bedürfnisse stifteten sie 4000 Taler. Ein Gründungskomitee wurde gebildet. Es bestand aus dem Kaplan Jaspers, Herrn Dr. Fackeldey und Kaplan Franz Koning, Pfarrverwalter an St. Martini.
Barmherzige Schwestern
Am 27. Juni 1845 wurde von dem Komitee eine Satzung verabschiedet. Darin wurde festgeschrieben, dass eine Anstalt zu gründen sei, die sich der Kranken annähme. Diese Aufgabe sollten Barmherzige Schwestern übernehmen. Man wandte sich an die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern in Münster, die auch Klemensschwestern genannt werden, und bat um die Zuteilung von zwei Schwestern. Dem wurde zugestimmt.
Im Haus Nr. 784, das dort stand, wo sich heute das evangelische Pfarrhaus „Hinter dem Hirsch“ befindet, nahmen am 27. August 1846 zwei Schwestern ihre Tätigkeit auf. Anfangs pflegten sie die Kranken nur in deren eigenen Häusern. Aber schon nach zwei Monaten war ihnen klar, dass die Kranken, um sie besser versorgen zu können, in das eigene Haus aufgenommen werden mussten. Darum wurde noch 1846 eine dritte Schwester angefordert, die auch bald kam. Im November 1846 wurden fünf Kranke in das Haus aufgenommen, später wurden es acht. Im Jahr 1848 waren 75 Kranke, 1849 schon 100 Kranke im Haus der Schwestern versorgt worden. Damit war dieses Haus zu einem Krankenhaus geworden.
Großherzige Spenderin
Die Verantwortlichen erkannten, dass man neue Gebäude errichten müsse. Im Dezember 1851 konnte man einen Garten an der Lilienstraße erwerben. Im Jahr 1856 schenkte Fräulein Wilhelmine von Nooy, die 40 Jahre das Bett hüten musste, ihr ganzes beträchtliches Vermögen dem Spital. So konnte der Vorstand 1861 den geplanten Neubau unter der Leitung von Baumeister Pelzer aus Kleve in Angriff nehmen. Die Kosten betrugen 75.000 Mark. Ein Gebäude auf dem Gelände, das 1851 gekauft worden war, wurde als Isolierhaus benutzt. Es war aber um 1870 so baufällig geworden, dass es gründlich renoviert werden musste.
In der Mitte der 1870er Jahre wurde eine Erweiterung des Hauses notwendig. Aufgrund einer Stiftung von Adelheid Franken, Tochter des Bürgermeisters Franken, konnten benachbarte Gärten mit zwei kleinen Wohnhäusern erworben werden. Im Jahr 1887 kam der Erwerb eines Hauses an der Hottomannstraße, der heutigen Willibrordstraße, hinzu.
Bau für 36.000 Mark
Im Laufe der Entwicklung wurden neben den Kranken auch noch ältere hilflose Leute aufgenommen, die im Krankenhaus den Lebensabend verbringen wollten. Durch die Erhöhung der Zahl an Kranken und Pflegebedürftigen war auch die Zahl der Ordensschwestern auf vierzehn gestiegen. Es waren jedoch nicht mehr genügend Schlaf- und Wohnräume vorhanden, und es fehlte an Einzelzimmern für die 1. und 2. Klasse. Darum strebte man einen Flügelbau an. Der wurde 1892 begonnen. In der früheren Küche wurde der Operationsraum eingerichtet. Im neuen Flügel baute man die Küche und Spülküche ein. Auch die Schwesternzimmer und die Einzelzimmer wurden dort untergebracht. Im Souterrain waren Funktionalräume wie Backstube, Schreinerei und Schusterei eingerichtet worden. Im Jahr 1893 war der Bau fertiggestellt. Er hatte 36.000 Mark gekostet.