Sind Pflegeroboter ethisch vertretbar?
Wenn es um Roboter in der Pflege geht, hat auch der Ethikrat mitzureden. Denn ganz unumstritten sind die digitalen Assistenzsysteme in der Pflege nicht. Der gibt hier aber erst einmal Entwarnung und rät, zu beobachten, wie sich die Lage weiter entwickelt. Der Rat sieht nämlich nicht nur Risiken, sondern vor allem auch viele Chancen in den Pflegerobotern. So könnten diese zum Beispiel dazu beitragen, dass Pflegebedürftige länger selbständig bleiben und nicht auf Hilfe angewiesen sind. Zudem können die Pflegeroboter die Stimmung von Patientinnen und Patienten positiv beeinflussen: Davon sind Expertinnen und Experten mittlerweile überzeugt. Sie helfen dabei, Stress abzubauen und vermindern das Gefühl von Einsamkeit.
Der Ethikrat warnt aber auch, dass die positiven Effekte der Roboter in der Pflege nur unter bestimmten Bedingungen ihre Wirkung zeigen können. So sollen soziale Roboter in der Pflege lediglich unterstützen, aber auf keinen Fall zwischenmenschliche Interaktionen ersetzen. Im Beispiel von Paro würde das etwa bedeuten, dass der Roboter genutzt wird, um in sich gekehrte Patientinnen und Patienten wieder zur Interaktion mit den Pflegekräften oder mit Angehörigen zu motivieren – praktisch als „Eisbrecher“.
Ebenfalls merkt der Ethikrat an, dass die Roboter nicht die Pflegekräfte ersetzen dürften. Dem Personalmangel mit diesen entgegenzuwirken, sei der falsche Ansatz, da die Roboter echte Berührungen durch Menschen und echten zwischenmenschlichen Austausch nicht ersetzen können. Zudem seien die Auswirkungen von Pflegerobotern noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht.
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Roboter in der Pflege bergen viele Chancen – allerdings nur dann, wenn sie unterstützend zur herkömmlichen Pflege eingesetzt werden und diese nicht ersetzen.